USA-Südwesten
Back to Nature oder "rocks around the clock"
17. Juni 2010 - 2. Juli 2010



7. Tag - Fahrt nach Monticello

Wir haben nicht gut geschlagen, warum auch immer. Um 4:00 Uhr war die Nacht vorbei, aber wir wollten auch früh raus, um den Sonnenaufgang im Monument Valley nicht zu verpassen. Blöderweise sind wir hier in Utah und das Monument Valley 30 Meilen entfernt gehört zu Arizona. Heute ist Sommerzeitumstellung, Arizona nimmt an der Zeitumstellung teil, Utah nicht. Es ist also eine Stunde später in Arizona und somit bereits 5:00 Uhr. Laut Aussage im Visitor Center geht die Sonne um 6:00 Uhr auf. Da wir das nicht wussten und auch nicht ahnen konnten, ließen wir uns viel Zeit, standen gemütlich auf, packten in Ruhe unsere Sachen zusammen und fuhren zurück nach Arizona.

Erst jetzt wunderten wir uns, wieso es schon so hell ist. Auf unserer Uhr war es kurz vor 5:00 Uhr, also eigentlich 6:00 Uhr. Somit verpassten wir leider den Teil des Sonnenaufgangs, als die Sonne über den Horizont blitzte, kamen aber immerhin noch rechtzeitig, um die schwarzen mystischen Silhouetten vor der roten Sonne zu bewundern (Foto rechts). Wunderschön! Und noch so leer hier um diese Zeit. Nachdem die Sonne gestiegen ist und unzählige Fotos entstanden sind, fuhren wir noch einmal die 17 Meilen lange Schotterpiste durch das Tal.

Je weiter wir kamen, umso einsamer wurde es.

Am Aussichtspunkt 9 verweilten wir fast eine halbe Stunde und genossen Ruhe und Einsamkeit. Weiter ging’s zum Aussichtspunkt 10, hier entdeckten wir einen kleinen Wanderweg rund um den Monoliten. Wir folgten diesem und es taten sich herrliche Aussichten über das Tal auf (Foto links).

Ich kann nur wärmstens empfehlen, auch morgens die Piste durch das Valley zu fahren und nicht nur am Abend.

Zurück am View Hotel machte sich ein ganz schöner Hunger breit und im View Restaurant war gerade so ein leckeres Frühstücksbuffet aufgebaut. Hmm, ist bestimmt teuer. Und dann auch noch mit der herrlichen Aussicht, es ist immerhin ein Panoramarestaurant. Aber der Hunger ….. ach was soll’s. Wir bedienten uns, zweimal, dreimal, bekamen dazu frisch gepressten Saft und heiße Schokolade serviert. Wir frühstückten fast eine Stunde, das beste Frühstück auf der ganzen Reise. Beim Bezahlen wollten wir am liebsten gar nicht wissen, was es kostet und waren platt, als wir den Preis erfuhren. Gerade mal 11,00 US$ pro Person, das sind 8,50 € für dreimal „refill“ und gigantischer Aussicht. Wir waren äußerst überrascht!

Danach fuhren wir nochmals zum Eingang der 17-Meilen-Piste, denn ungefähr 0.4 Meilen dahinter beginn noch ein Trailhead namens Wild Cat Trail. Er führt 3.2 Meilen als Loop um den West Mitten (also der linke von den drei großen) und ist der einzig Trail im Park, der ohne Guide gewandert werden darf. Die Wanderung ist eher ein Spaziergang, der Trail gut gekennzeichnet (Foto rechts). Witzig ist zu sehen, dass der Butte von vorne so mächtig, aber von der Seite so schmal ist.

Auf dem Trail folgte uns sein Wildhund, der wich uns gar nicht von der Seite. Aber er störte auch nicht großartig.

Nach eineinhalb Stunden waren wir zurück am Auto und verließen das schöne Monument Valley auf dem Highway 163 nach Norden, wo von aus sich nochmals ein eindrucksvolles Panomara bot.

Das nächste Ziel sollte das Valley of the Gods sein, ein Tal ähnlich dem Monument Valley, nur mit deutlich kleineren, aber nicht weniger beeindruckenden Felsformationen. Eine touristische Infrastruktur gibt es auch hier nicht so richtig, deshalb war wieder Schotterpiste angesagt.

Vom Highway 163 zweigt die Route 261 ab, hier befindet sich der Osteingang. Die 17 Meilen lange Gravel Road führt wunderschön im wilden Verlauf durch diese Felslandschaft (Foto links), vorbei an Gesteinsformationen, die mit etwas Phantasie wie Figuren aussehen.

Am Ende kamen wir Westeingang auf der Route 163 heraus, bogen rechts auf die Route 261 und waren somit on the road again.

Die weitere Strecke verlief merkwürdig, denn vor uns türmte sich eine einige hundert Meter hohe Abbruchkante auf, der Berg reicht links und rechts einige Kilometer weit und die Straße führt genau darauf zu. Wir konnten nicht erkennen, dass es eine Straße hinauf geben soll und einen Tunnel gab es ebenfalls nicht. Wir fuhren darauf zu und plötzlich tauchte ein übergroßes Warnhinweisschild auf, das Lkw und Motorhomes hier umdrehen und nicht weiterfahren dürfen, außerdem würde die Straße zur Dirt Road werden. Ups. Gleich dahinter, der Felsen ragt senkrecht in die Höhe, windete sich die in den Fels gehauene Straße steil hinauf, ohne Leitplanken und sonstige Sicherheitsvorkehrungen. Wir fuhren im Schneckentempo hinauf, genossen währenddessen kilometerweite Ausblicke und als wir oben ankamen, verlief die Straße ohne eine Erhebung oder Senkung schön durch Wald hindurch, als ob nicht gewesen wäre.

Schon bald erreichten wir das Naturals Bridges National Monument, ein geschütztes Gebiet, in dem es drei natürliche Felsbrücken zu bewundern gibt. Als wir dort ankamen, machten wir am Parkplatz des Trails zur Bridges Sipapu Halt und wanderten los. Der Wanderweg ist sehr schön, aber die Brücke erkannten wir erst, als wir genau davor standen. Wenn man es nicht weiß, vermutet man keine Felsbrücke. Die zweite, Kachina, ließen wir aus und wanderten zur dritten, Owachomo. Diese war die schönste und wir konnten bis nach unten wandern (Foto rechts). Wenn wir mehr Zeit gehabt hätten, wären wir wohl auch den 14 Kilometer langen Loop Trail gelaufen, der alle drei Brücken miteinander verbindet.

Mittlerweile ist es fast Abend geworden. Wir fuhren weiter ins nahe gelegene Monticello, suchten das Motel, checkten ein und ließen den Tag gemütlich ausklingen.

weiter zum 8. Tag Fotoalbum Valley of the Gods, Natural Bridges