USA-Südwesten
Back to Nature oder "rocks around the clock"
17. Juni 2010 - 2. Juli 2010



11. Tag - Capitol Reef National Park

Heute war der ruhigste Tag unserer Reise. Wir schliefen lange aus, packten unsere Sachen zusammen und bereiteten ein Picknick für unterwegs vor, denn Hunger auf Frühstück hatten wir jetzt noch keinen.

Von Moab folgten wir dem Highway 191 zur Interstate 70 und verließen diese nach ca. einer halben Stunde auf die State Route 24, die nach Hanksville führt.

Am Capitol Reef National Park angekommen stoppten kurz am Visitor Center, holten uns Infomaterial und fuhren den Scenic Drive hinein.

Bald entdeckten wir links einen wunderschön angelegten großen grünen Picknickplatz unter Bäumen am Fremont River. Eine kleine Oase inmitten roter Felsen und der perfekte Ort für unser Frühstück.

Anschließend folgten wir dem Scenic Drive seine 10 Meilen in die Tiefe des Nationalparks. Am Capitol George Canyon endet die Straße und führt nur noch als Gravel Road weiter. Ich empfehle, diese Road nur mit einem 4x4 zu befahren. Sie zieht sich einige Kilometer hin, direkt in den Canyon hinein und endet an einem Parkplatz, von wo aus der Capitol George Wash Trail beginnt. Den Rucksack lassen wir diesmal im Auto und nehmen nur Wasser und Kamera mit, denn laut Reiseführer soll der Trail bis zu den sogenannten Tanks nicht weit sein.

Wir liefen den Canyon durch das trockene Flussbett hinein, links und rechts reichten die Felsen bis in den Himmel und hier und da entdeckten wir alte verwaschene Welszeichnungen und Schriften. So kurz schien der Trail doch nicht zu sein, denn wir liefen sicher schon eine halbe Stunde, bis links ein steiler Weg zu den Tanks abzweigte (Foto rechts).

Die Tanks sind regenwassergefüllte Auswaschungen im Felsen, die wir uns ansehen wollten. Wir stiegen hinauf, immer den Steinhaufen nach, bis wir sie nach ca. 20 Minuten erreichten.

In ihrer Art sind sie namensgebend für die „Waterpoket Fold“, eine geologische, ca. 150 Kilometer lange Faltung, die größtenteils durch den Capitol Reef National Park verläuft.

Nach einer kurzen Pause drehten wir um und liefen zurück zum Auto. Heute war es wieder sehr heiß und ohne viel Wasser machte eine weitere Wanderung wenig Sinn.

Den Scenic Drive zurück fuhren wir auf der State Route 24 weiter, bis kurz vor Torrey der Highway 12 nach Süden abbiegt. Dieser soll eine der schönsten Straßen in den USA sein, der auch als Scenic Byway, eine „reizvolle Nebenstraße“,  bezeichnet wird. Wir waren gespannt.

Über Serpentinen wanden wir uns den Berg hinauf und durch die dichten Wälder des Dixie National Forest. Es wurde kühler und wir stoppten an mehreren Aussichtspunkten, um die Aussicht in das zu unseren Füßen liegende Tal zu bewundern (Foto links). Wir standen bereits auf einer Höhe von 9600 Fuß, mehr als 2900 Meter und entdeckten Schilder mit der Aufschrift „You are in Bear Country“. Hier gibt es nicht nur Bären, sondern auch Elche und Luchse. Außerdem kühlte es bis auf 75°F (ca. 24°C) ab, was wir gar nicht mehr gewöhnt waren und uns kalt vorkam.

Die Straße ging nun wieder bergab über den Hogsback, ohne Leitplanken stürzen auf beiden Seiten steil abfallende Klippen hinab und die Straße schlängelt sich auf diesem schmalen Bergkamm entlang, als ob nichts wäre. Über uns türmten sich dunkelgraue Regenwolken auf. Aber vom Regenwasser bekamen wir nichts ab, es verdunstete bereits einige Meter über uns in der Luft (Foto rechts). Die Aussicht begeisterte uns immer wieder, die Blicke schweiften über die romantische karge Landschaft und die Straße führte herrlich schön weiter nach Escalante und zum Grand Staircase-Escalante National Monument.

Im Escalante fanden wir schnell unser Motel und ließen diesen ruhigen Tag gemütlich bei einem Abendessen im Motelrestaurant ausklingen.

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