Kuba
Im Land der Lebenskünstler
12. November 2006 - 30. November 2006



5. Tag - Havanna Vedado und Miramar
So viel gelaufen wie heute sind wir lange nicht mehr. Nach dem Frühstück ging’s gleich los. Über die Uferstraße Avenida Carlos M. de Céspedes (Avenida del Puerto) erreichten wir den Malecón.

Rundgang durch den Stadtteil Vedado:

Wir bummelten die Straße entlang bis links die Calle 23, La Rampa, abzweigte. Wir kamen ins Viertel Vedado. Diese Calle ist die Hauptschlagader und das lebhafteste Einkaufszentrum der Stadt. Gleich rechts hinter dem großen Hotel Nacional gibt es eine größere Bank und ein paar Blocks weiter türmen sich rechts das Kino Yara und links das Hotel Habana Libre auf.

Nach links in die Calle L abgebogen, ein bisschen kreuz und quer verlaufen, standen wir irgendwann direkt vor der Universität. Das neoklassizistische Gebäude liegt auf einem Hügel und ist von viel Grün umgeben. Wir wussten nicht, ob wir es besichtigen durften, schließlich tummelten sich zahlreiche Studenten im Hof, da können ja nicht einfach Touristen herumspazieren. Einer der Studenten sah uns jedoch, kam zu uns und fragte, ob er uns die Uni zeigen kann. Wir, abgeschreckt von den vielen aufdringlichen Leuten, lehnten ab und gingen weiter. Echt schade, denn wir hätten die Uni schon gerne gesehen, nur hatten wir nicht so viel Bares dabei, dass wir diesen Studenten hätten „bezahlen“ können für seine Mühe. Und jeder wollte bezahlt werden, für seine "Mühe", uns etwas zu zeigen.

Durch diese Gasse (Foto rechts) kamen wir an der Calzada de Infanta heraus, wo wir gar nicht hinwollten.

Die Wolken zogen immer mehr zu und es wurde dunkler. Plötzlich fing ein Platzregen an, es wurde frisch und die Straßen verwandelten sich innerhalb von 30 Minuten zu kleinen reißenden Flüssen. Danach war wieder alles vorbei und wir konnten weiterlaufen.

An der Calle Zapata herausgekommen, bogen wir nach rechts ab und folgten der Straße bis zum Castillo del Príncipe, von dem wir aber wegen der vielen Bäume gar nichts sehen konnten. Die Avenida Carlos M. de Céspedes zieht sich ein paar Kilometer in Richtung Süden. Wir folgten ihr und erreichten so den Plaza de la Revolución. Schade, dass es so bewölkt war, bei Sonnenschein hätte ich den Platz sicherlich viel schöner in Erinnerung.

Der Plaza ist das politische Zentrum Havannas. Dominierend ist ein 142 Meter hoher 5-zackiger Obelisk mit einem Denkmal José Martís.

Die Säule wurde aus Stahlbeton gebaut und ist mit Marmor verkleidet. Wir nahmen den Lift an die Spitze des Monuments und hatten eine wundervolle Sicht auf die Millionenstadt. Bei schönerem Wetter sieht man sicherlich noch viel mehr. Von oben erkannten wir die um den Plaza herum liegenden Ministerien, das Nationaltheater und die Nationalbibliothek.

Von oben suchten wir uns die nächste Straße heraus, die uns ins Viertel Miramar bringen soll. Wir schlenderten also den kilometerlangen Paseo mit einem schönen Grünstreifen in der Mitte entlang bis zum Malecón und betrachteten währenddessen links und rechts die abwechselnd sanierten und zerfallenen Häuser.

Gegenüber dem riesigen Hotel Meliá Cohiba fanden wir in einem Glaskomplex einen Supermarkt, den ersten, den wir in Kuba überhaupt gesehen haben. Das traf sich gut, denn unser Wasser war bereits alle und die Mägen meldeten sich zu Wort.


Rundgang durch den Stadtteil Miramar:

Gestärkt ging’s weiter den Malecón bis zum Ende entlang durch einen Tunnel und hinein ins Botschaftsviertel Miramar. Dieses Viertel war einst ein gepflegtes Wohngebiet der Reichen, dessen Häuser von Castro in Beschlag genommen wurden, der daraus Botschaften, Konsulate, Gästehäuser und Schulen machen lies. Dementsprechend sieht es hier auch aus. Villen und Kleinpaläste einer nach dem anderen und wunderschön restauriert (Foto rechts). Viele davon sind aber auch leider völlig verfallen und unbewohnt. Trotzdem konnten wir uns kaum satt sehen und liefen die Avenida 5 immer weiter und weiter, bis uns die Füße schon nicht mehr tragen konnten.

Doch wir mussten den ganzen Weg auch wieder zurück, deshalb traten wir auch bald den Rückweg an und kamen dabei noch am Teatro Carlos Marx vorbei. Nun hieß es, den ganzen Malecón wieder zurück. Heute Abend war das Meer nicht mehr so ruhig wie gestern, es spritzte über die Mauern, ertränkte den Gehweg und teilweise sogar die Straße. Ein schönes Schauspiel, wie im Film :-) Wir hätten gerne einen dieser gelben coco amarillo angehalten. Aber es kam leider keiner, also mussten wir zu Fuß zurück.

Endlich wieder in der Altstadt angekommen, trugen uns die Beine nur noch in ein kleines kubanisches Restaurant in der Nähe des Hotels, wo wir für 7,00 CUC ein drei-Gänge-Menü verspeisten.

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