Südafrika
">Northern Cape - Kalahari Adventure
12. Oktober 2011 - 25. Oktober 2011



7. Tag - Kgalagadi Transfrontier Park, Twee Rivieren

Das Highlight dieser Reise stand bevor. Darauf freute ich mich schon seitdem feststand, dass wir nach Südafrika fliegen. Heute geht es endlich in den Kgalagadi Transfrontier Park, den ich gerne schon während unserer Namibiareise besucht hätte.

Aber erstmal mussten wir aufstehen, danach gab's ein leckeres Frühstück und während Basti das Auto volltanke, brachte ich die Postkarten in den Briefkasten an der Rezeption.

Irgendwas war aber komisch, nur was? Auf dem Rückweg zum Cottage fiel es mir ein, vor lauter Aufregung habe ich ganz vergessen, Basti auf den Karten unterschreiben zu lassen. Wie peinlich.

Danach packten wir unsere Sachen zusammen und fuhren los, der Weg sollte lang werden, ca. 350 Kilometer. Zuerst nach Upington und dann auf der R64 nach Norden. Eine langweilige Straße, die gar nichts bot, außer dass wir unserem Ziel mit jedem Kilometer näher kamen.

Der Kgalagadi Transfrontier Park ist ein Top-Reiseziel für alle, die die Wüste und Abenteuer mögen, Zeit haben und für die lange Anfahrt bereit sind. Wir haben unsere Reise extra darauf ausgelegt und planten hierfür fünf Tage ein. Bei einem Gebiet von 40.000 Quadratkilometern braucht man auch die Zeit, wobei wir nur bis zur Hälfte des Parks fuhren. Denn auch hier gilt wieder die Devise, weniger ist mehr! Denn die Tiere tanzen ja nicht gerade auf der Pad, man muss sie schon suchen und das kann dauern. Dieses größte unberührte Ökosystem im südlichen Afrika ist Heimat von 49 Säugetier- und 265 Vogelarten und berühmt für seine Wildkatzen und Raubvögel und wird von Südafrika und Botwana gemeinsam verwaltet.

Ca. 12:00 Uhr kamen wir an. Das Gate ist gleichzeitig auch die Rezeption des Twee Rivieren Rest Camp (Foto rechts). Hier blieben wir für eine Nacht und konnten auch gleich einchecken. Wer hier nicht übernachtet, fährt nach der Registrierung einfach weiter.

Um ganz sicher ein Cottage zu bekommen, haben wir alle Unterkünfte drei Monate im Voraus bei SANParks reserviert, was ich auch unbedingt weiterempfehlen möchte. Es ist nicht sinnvoll, ohne Reservierung aufzutauchen, dann bekommt man höchstens noch eine Campsite.

Eigentlichen waren unsere drei Monate schon ziemlich knapp, aber die Cottages, die ich haben wollte, bekam ich auch, zum Glück. Trotzdem lohnt sich hier eine längere Planung.

Das Camp war für uns etwas unübersichtlich. Überall stehen Hütten, die Campingplätze sind gleich am Anfang. Irgendwo ist der Shop, gekennzeichnet mit “Winkel”, der einige Souvenire sowie Essen und Getränke bietet, gegenüber befindet sich die Tankstelle. Wir mussten unser Cottage erst einmal suchen, fanden schließlich ein hübsches Häuschen mit einem ca. 5 Meter hohen Dach bestehend aus Stroh (Foto links). Na wenn da mal keine Spinnen drinnen sitzen. Egal, jetzt wollten wir erstmal eine Runde im Park drehen und uns über die Spinnen später Gedanken machen.

Das Twee Rivieren Rest Camp liegt an der Gabelung des Auob und Nossob Rivers, zwei ausgetrocknete Flussbetten, durch die die Pad führt.

Gleich am Anfang entdeckten wir Springböcke und Gnus, dann lange nichts. Hm, Mittagszeit, aber die Temperaturen lagen heute bei angenehmen 25°C und das in der Kalahari, die im Sommer einem Backofen gleichen soll.

Bald tauchte rechts eine Pad auf, die hinauf zu einem Aussichtspunkt führt. Wir fuhren hoch und entdeckten drei Erdhörnchen. Der Pad folgend liefen uns eine Oryxantilope und ein Strauß über den Weg und als wir kurz anhielten und ich nach rechts aus dem Fenster blickte, entdeckte ich eine Erdmännchenfamilie, die Wächter der Wüste :-) (Foto rechts).

Es folgte der Aussichtspunkt Auchterlonie, auf dem ein Häuschen steht (Foto links). Wir fuhren hinauf und verwirrt guckten wir auf einen Picknickplatz. Eigentlich ist doch aussteigen verboten, immerhin ist der Park ja bekannt für seine vielen Raubkatzen, darunter 200 Löwen, 100 Leoparden, 60 Geparden, und 250 Hyänen, und dann darf man hier aussteigen und ein Picknick machen? Na gut, wieso nicht? Wir hatten ja alles dabei. Weil es spannend ist, in der Wildnis herumzulaufen, besichtigten wir auch das Museum und liefen den angelegten Weg bis hinter zur letzten Ausgrabungsstätte und blickten dabei immer wieder prüfend in die Ferne.

Nach ca. 40 Kilometern drehten wir um, fuhren zum Camp zurück und bleiben eine Weile an einer Herde mit Springböcken stehen. Wenn man es weiß und beobachtet, ist das witzig, denn eine Springbockherde hat meistens ein Gnu dabei. Da Gnus unwahrscheinliche Angsthasen sind und bei Gefahr sofort aufschrecken, werden die Springböcke dadurch alarmiert und können sich rechtzeitig in Sicherheit bringen.

Im Camp brauchte ich erstmal eine Dusche und den prüfenden Blick ins Stroh hätte ich lieber nicht tun sollen. Spinnen! Drei fette Spinnen! Noch dazu hörte ich ein Piepsen, sah aber nichts. Schließlich kam ich zu meiner persönlichen Erkenntnis, dass wir uns das Badezimmer mit einer Fledermaus teilten. Als wir später zum Abendessen ins Restaurant liefen, hörten wir es an und aus allen anderen Cottages ebenfalls piepsen und tatsächlich flogen vom Nachbarcottage Fledermäuse davon. Die scheinen sich wohl überall eingenistet zu haben, auch im Restaurant.

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