Südafrika
Northern Cape - Kalahari Adventure
12. Oktober 2011 - 25. Oktober 2011



1. Tag - Ankunft und Fahrt nach Kimberley

Endlich geht's wieder nach Afrika. Die Zeit des langen Wartens hatte ein Ende, heute wird die Sehnsucht nach Afrika gestillt.

Während Basti noch fleißig arbeiten ging, packte ich die restlichen Sachen in die schon fast gefüllten Koffer, checkte meine Liste mehrmals nach evtl. fehlenden Dingen und wartete auf den Nachmittag.

Als Basti heimkam, hatten wir noch jede Menge Zeit und liefen gemütlich los zur S-Bahn, die uns, wie immer, in 20 Minuten zum Flughafen brachte, wo wir gegen 18:00 Uhr ankamen. Wir checkten bis Johannesburg ein, aßen beim Bäcker noch eine Kleinigkeit und pünktlich begann das Boarding nach Frankfurt.

Leider drehte der Flieger kurz vor Frankfurt eine Warteschleife von 20 Minuten, so dass wir verspätet landen durften und es nun ziemlich eilig hatten. Wir hetzten durch den halben Flughafen, mussten von Terminal A nach C mit der Bahn fahren, nochmals durch Sicherheits- und Passkontrollen und fünf Minuten vor Boarding erreichten wir das Gate. Dass das bei uns auch immer so knapp sein muss!

Als wir ans Gate kamen und aus dem Fenster blickten, sahen wir erstmal nur weiß. Nach näherem Hinsehen erkannten wir das große weiße Bug des A380. Das nahm die komplette Fensterfront ein. Was für ein Anblick und mit uns bestiegen geschätzte 800 Passagiere den Flieger. Das dauerte eine dreiviertel Stunde und pünktlich auf die Minute hoben wir so sanft und ruhig ab, dass wir nur über die Kamera am obersten Flügen den Start so richtig mitbekamen. Bei Plätzen in der Mitte und Dunkelheit draußen kriegten wir das nicht wirklich mit, aber in der Boardunterhaltung konnten wir unter drei Kameras auswählen.

Den Aufstieg auf Reiseflughöhe bemerkten wir kaum, auch keine Kurven.

Nach zwei Stunden warfen wir einen Blick auf den Streckenverlauf und stellten fest, dass wir seit einer Stunde im Kreis flogen. Huch, was war denn los? Einige Zeit später ließ endlich der Pilot von sich hören und teilte mit, dass wir immer noch über Albanien sind, da in Athen der Strom ausgefallen ist und der Pilot auf Genehmigung warte, über den griechischen Luftraum fliegen zu dürfen.

Erst 1:30 Uhr gab es Abendessen, 2:30 Uhr wurde die Kabine zum Schlafen abgedunkelt, entsprechend unausgeruht landeten wir mit einer Stunde Verspätung in Johannesburg. Vom Flughafengebäude hatten wir nochmals einen tollen Blick auf den A380 in seiner vollen Größe. Nach der unkomplizierten Einreise ging's zum Gepäckband und fanden es äußerst fair und wirklich zuvorkommend, unsere beiden Koffer gleich als erste in Empfang nehmen zu dürfen :-)

Vergnügt liefen wir schnurrstracks zur Autovermietung, mussten dort aber leider die gewonnene Zeit nachsitzen und 30 Minuten warten, bis wir mal dran kamen. Die Übernahme des Autos dauerte ebenfalls ziemlich lang, es mussten ja immerhin zwanzigtausend Zettel gestempelt, unterschrieben, abgeheftet und kopiert werden und als wir endlich die Schlüssel und ein winziges Zettelchen als Mietvertrag bekamen, machten wir uns sogleich auf die Suche nach unserem Auto. Gefunden, beladen und los. Doch was ist das? Kaum auf der Autobahn und gefreut, gleich die richtige Richtung gefunden zu haben, fing das Auto an zu vibrieren und das Lenkrad ließ sich nicht mehr halten. Also wieder zurück, 45 Minuten gewartet, Auto getauscht und gleiches Modell, aber neuer und andere Farbe bekommen.

Jetzt aber los, Kimberley liegt schließlich nicht um die Ecke. Wegen des kurzen Schlafes im Flieger waren wir entsprechend müde und mussten uns gegenseitig mit Gesprächen wach halten. Landschaftlich gab dieses Stück Strecke auf der N12 nichts her, die einzige Abwechslung waren die nervigen Baustellen, bei denen wir bis zu 20 Minuten warten mussten. Aber wir kämpften uns durch und etwas genervt erreichten wir Kimberley. Es war mittlerweile schon dunkel und die Stadt gilt im Dunklen als die gefährlichste in ganz Südafrika. Aber das war mir jetzt egal, wir mussten tanken und ich wollte ins Bett. Also ran an die nächstbeste Tankstelle und mit unserem Navi fanden wir schnell aus der Stadt heraus in Richtung Süden. Unsere Übernachtung hatten wir 22 Kilometer südlich auf der Langberg Farm gebucht und durch die Dunkelheit erkannten wir keine Hinweisschilder mehr.

Nach den geschätzten 22 Kilometern bogen wir falsch ab und standen in der tiefschwarzen Nacht vor einem Zaun. Umdrehen, weiter. Jetzt kam wieder eine Einfahrt und siehe da, links und rechts zwei riesige unübersehbare Schilder mit der Aufschrift "Langberg Farm".

Über das Funkgerät kündigte ich unseren späten Besuch an, gefühlt war es Mitternacht, in Wirklichkeit erst 20:30 Uhr. Die Dame empfing uns freundlich, die Küche hatte leider schon zu und im Frühstücksraum saß eine mindens 10 Zentimeter große schwarze Spinne. Klar, dass ich die als erstes entdecke. Unser Zimmer war aber zum Glück frei von Spinnen und Viehzeug.

Wir räumten unsere Koffer ins Zimmer, ließen aber alles stehen und liegen und fielen einfach Bett. Endlich.
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