Südafrika
Northern Cape - Kalahari Adventure
12. Oktober 2011 - 25. Oktober 2011



3. Tag - Fahrt ins Witsand Nature Reserve

Guten Morgen! Heute müssen wir den Park leider wieder verlassen, wir wären so gerne noch einen Tag länger geblieben. Doch von hier aus direkt zu den Augrabies Falls weiterzufahren, ist einfach zu weit, daher ein Zwischenstop mit Übernachtung im Witsand Nature Reserve.

Aber erstmal hieß es, frühstücken. Nachdem wir gestern Abend unser Frühstück für 8:00 Uhr bestellten (das Restaurant war ja wegen einer Hochzeit nicht verfügbar) und man uns sagte, dass die Bedienung erst 8:00 Uhr anfängt, zu arbeiten, stellten wir uns auf eine spätere Abfahrt ein, packten in Ruhe die Koffer und luden diese schon ins Auto, damit es nachher schneller ging.

Pünktlich 8:00 Uhr, wir standen gerade auf unserer Terrasse, kam die Bedienung mit unserem Frühstück. Überrascht und mit einem Strahlemann im Gesicht bedankten wir uns mit einem kleinen Trinkgeld und bestaunten das leckere Frühstück, welches ich vorher zu Hause schon reservieren sollte. Also die Kommunikation mit San Parks funktioniert wirklich ausgezeichnet! Wir bekamen das, was wir bestellt hatten, Tee, Saft, Muffins, Joghurt mit Obst, einfach lecker!

Danach luden wir den Rest ins Auto, checkten aus und düsten los. Bis zu den Witsands sind es ca. 300 Kilometer und in Kimberley fanden wir schnell den Weg auf die N8 (R64) in Richtung Upington (Westen). Die Straße war gut zu befahren, führte nur geradeaus, zog sich aber nicht wahnsinnig in die Länge. Ca. 80 Kilometer nach Griekwastad (Griquatown) geht rechts eine Gravelroad zu den Witsands ab. Dieser folgten wir 17 Kilometer bis zu einer Kreuzung und bogen dort nach links auf die R383 ab zur Lodge, die nochmals ca. 25 Kilometer entfernt war. Die Schotterstraße wurde teilweise zur Sandpad und wir hatten ein kleines bisschen Bedenken, ob wir durchkommen oder steckenbleiben. Schließlich ist man hier so ziemlich alleine.

Schon bald konnten wir die bis zu 60 Meter hohen Dünen sehen und fanden sie jetzt schon beeindruckend. Nach ca. 4 Stunden Fahrt die Lodge erreicht, checkten wir ein, suchten und fanden unseren Bungalow, den wir nicht wieder buchen würden, sondern lieber ein Cottage und machten uns auf den Weg, die Umgebung zu erkunden.

Die Dünenlandschaft ist 9 Kilometer lang und 2 Kilometer breit und es gibt ein paar Aussichtspunkte, die wir alle abfuhren. Zuerst ging's zu den Brulsands, dafür fuhren wir zurück zum Office und bogen vorher die Pad nach rechts ein, folgten dieser ca. 5 Kilometer und gelangten zum Parkplatz. Direkt gegenüber kann die Düne hinaufgestiegen werden, was wir natürlich taten. Oben angekommen, erwartete ich mir einen tollen Ausblick nach vorne, aber wir mussten weiterklettern, denn die nächsten Dünenkämme versperrten die Sicht (Foto links). Dafür eröffnete sich hinter uns ein tolles Landschaftspanorama.

Nachdem wir die nächsten Dünen bewältigten, blickten wir auf eine kleine Wüstelandschaft. Brulsands bedeutet so viel wie "brüllender" oder "donnernder" Sand, denn in den Sommermonaten verursacht extreme Hitze ein Vibrieren und grollendes Donnergeräusch. Heute war es mit ca. 25°C zu kalt, daher konnten wir es leider nicht hören. Wir genossen aber dafür die Ruhe und Stille hier oben, so ganz alleine und wanderten eine Stunde auf den Dünen herum. Etliche kleine Fußspuren verrieten, dass wir nicht alleine waren, aber Tiere sahen wir leider keine.

Auf dem Rückweg rannten wir die Dünen hinunter und beschlossen, ab Abend zum Sonnenuntergang wiederzukommen. Zuerst aber wollten wir die verschiedenen Aussichtspunkte besuchen und fingen mit der Viewsite an, die direkt auf dem Weg liegt. Vom Parkplatz führte ein kleiner Wanderweg hinauf zu einem überdachten Picknickplatz (Foto links) mit Blick zu den Witsands (die weißen Dünen) und Brulsands und eine Infotafel erklärte das, was wir gerade vor uns sahen, nämlich verschiedene Vegetationszonen, die alle im Zusammenhang mit den Dünen entstanden sind.

Hier blieben wir eine Weile sitzen und fuhren schließlich weiter zum nächsten Aussichtspunkt hinter dem Office rechts, ca. 1,4 Kilometer entfernt. Wir teilten uns die Einsamkeit mit ein paar Springböcken und spazierten den hübsch angelegten Weg zur Viewsite, an der wir links und rechts kleine Wege abliefen um eine bessere Aussicht zu haben. Zurück zum Auto bogen wir noch kurz nach links ab zum Birdhide und hatten dort auch Glück, zwei Cape Glossy Starlings sowie zwei African Red-eyed Bulbuls zu beaobachten.

Der Wanderweg zum dritten Aussichtspunkt befand sich direkt neben unserer Hütte und führte uns zu den Whitesands (Witsand), eine weiße Dünenlandschaft, dessen Kontrast sich zu den Brulsands und der Umgebung stark abhebt (Foto rechts). Hier war alles weiß. Im Schilf stimmten Frösche gerade ihren Chor an und sorgten für die passende Unterhaltung, während wir über die Dünen spazierten und fast gar keine menschlichen Fußspuren fanden. Hierher kommen wohl nicht sooo viele Besucher. Immerhin waren die Dünen mehr als einen Kilometer vom Camp entfernt.

Kurz vor Sonnenuntergang fuhren wir nochmals zu den Brulsands, in der Hoffnung auf stimmungsvolles Licht über den Dünen. Wir kletterten den Kamm wieder nach oben und warteten, bis die Sonne sinkte. Leider tönte sie die Landschaft nicht in solch spektakuläre Farben, die wir uns das gewünscht hatten (Foto links). Vielleicht verhinderten dies auch die Schleierwolken. Wie auch immer, wir genossen den Abend hier oben trotzdem und konnten auf dem Rückweg sogar noch ein Kudu aus ziemlich naher Distanz entdecken, außerdem einen Hasen und weitere Springböcke. Im Camp gesellten sich noch Erdhörnchen zu uns.

Nun ist dieser schöner Tag in den Witsands leider schon zu Ende und im Halbdunkel suchten wir den Weg ins Restaurant. Besonders beleuchtet ist es hier nicht und das Restaurant war auch nicht gut besucht. Um genau zu sein, wir waren die einzigen. Das Camp schien so ziemlich leergefegt zu sein. Wir bestellten uns ein leckeres Essen und liefen im stockfinsteren und ohne Taschenlampe zurück zu unserer Hütte.

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