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Kanada
3723 Kilometer durch Ontario und Québec
27. September 2005 - 14. Oktober 2005



3. Tag - Torontos Neighbourhoods around Downtown
Der Tag begann mit einem gewaltigen Sturm, der die Fenster in unserem Zimmer vibrieren ließ. Ich vermutete, dass es regnen würde, aber dem war zum Glück nicht so. 8:30 Uhr trafen wir uns zum Frühstück (es gab France Toast mit Ahorn-Sirup) und lernten ein neues Paar aus Paris kennen, die uns gegenüber saßen und ihren zweiten Tag in Kanada begannen. Sie hatten fast die selbe Strecke vor sich und würden am selben Tag wie wir aus Mississauga abreisen. Eine halbe Stunde später machten wir uns auf den Weg zur Square One, mußten aber die Strecke wieder zu Fuß laufen, da sich über Nacht leider kein passendes Kleingeld in den Geldbeutel verirrt hat.
Wir haben daraus gelernt und machen es beim nächsten mal besser :-) Auch heute brachte uns ein GO-Bus zur Union Station nach Toronto, denn wir wollen noch ein paar Neighbourhoods-Highlights rund um Downtown ansehen. 
Immer der Front Street entlang in Richtung Westen erreichten wir bei diesem schon fast stürmigen, aber sonnigem Wetter die Bathurst Street, die wir Richtung Norden weiter liefen. Durch das schachbrettartig angeordnete Straßennetz ist es ein leichtes, sich durch Toronto zu schlagen. Verlaufen ist eigentlich fast unmöglich. Irgendwann erreichten wir die Dundas Street, wir unterschätzten etwas die Entfernung, denn ab Union Station waren wir schon fast 1 Stunde unterwegs. Die portugiesische Gemeinde, wie sie genannt wird, hat sich an der Dundas Street, westlich der Spadina Ave. angesiedelt. Hier sieht auch wirklich alles mehr südeuropäisch aus (Foto rechts). Auch Little Italy ist sehr hübsch, hat uns aber nicht unbedingt vom Hocker gehaun'
Wir liefen durch die Straßen, so daß wir an der Dundas Street wieder heraus kamen und lernten währenddessen eher zufällig als gewollt die multikulturelle Atmosphäre des Kensington Markets kennen, der genauso bunt und voll ist, wie es Nationalitäten gibt, die ihre Ware anbieten. Nicht mehr wirklich wie in Toronto, sondern in Arabien, Europa und Asien gleichzeitig. Und die kleine Weltreise zu Fuß geht weiter, denn gleich danach beginnt das Highlight des heutigen Tages - Chinatown! (Foto links) Wahnsinn, was sich hier abspielt!

Die Stromleitungen hängen weit runter, einige Läden sehen heruntergekommen aus, manche wiederum modern, es gibt Banken, Einkaufspassagen, bunte Reklameschilder mit chinesischen Schriftzeichen, aus den Häusern hörten wir fremdartige Musik und überall roch es exotisch. An der Dundas Street entlang in östliche Richtung ist die pulsierende Lebendigkeit am stärksten ausgeprägt.

Heraus aus dem Hauch von Fernost erreichten wir später die schöne University Ave., die wir in Richtung Norden, zum Parliament Building, liefen. Hier fand eine Art Kundgebung statt, wir näherten uns dieser und versuchten herauszufinden, um was es sich handelte. Eine kräftige Frauenstimme und einige wenige Plakate gaben es zu verstehen und uns wurde schnell klar, daß in diesem Land die Menschen wirklich auf die Straße gehen und nicht nur reden und ihren Ärger für sich behalten. Eine interessante Erfahrung, die wir hier machen durften!

Die University Ave. hinunter, standen wir auch schon wieder im Wolkenkratzerviertel, schlenderten noch etwas herum und stiegen an einer Straßenecke hinunter ins The Path (Foto links). Noch nie haben wir eine derartige unterirdische Shoppingzone gesehen, erst recht nicht eine, die sich über 10 Kilometer unter ganz Downtown erstreckt! Das mußten wir uns einfach näher ansehen, nach nur ein paar Schritten waren wir umgeben von Marmorböden- und wänden, Stufen und Rolltreppen, unendlich vielen Geschäften, Restaurants und Coffeeshops. Solche Dimensionen von Shopping haben wir noch nirgendwo anders erlebt.
Pause muß sein, wir fanden selbstverständlich schnell einen Starbucks Coffeeshop, die es hier en Masse gibt, in dem wir es uns bequem machten, Kaffee tranken und überlegten, dass es wohl am sinnvollsten wäre, jetzt schon zum Flughafen zu fahren, um unser reserviertes Mietauto abzuholen, da wir sicherlich zwei Stunden unterwegs sein und das Auto nur bis 19 Uhr zur Abholung bereit stehen würde. Und tatsächlich war dem auch so, 2 Stunden waren schon ganz vernünftig berechnet, denn wir suchten schon etwas länger nach einem Eingang zur U-Bahn, die nicht gerade mit auffälliger Leuchtschrift und großen Tafeln gekennzeichnet sind. Endlich gefunden, dauerte es wieder eine Weile, bis wir das U-Bahn-System durchschauten und den schnellsten und einfachsten Weg zum Flughafen herausfanden. Wir mußten die gelben Linie in Richtung Spadina nehmen. Es werden auch keine Fahrkarten gelöst, sondern an einem Infoschalter das passende Geld für die Fahrkarte in eine kleine Box geworfen, danach darf man das Drehkreuz passieren und mit der U-Bahn in eine bestimmte Richtung fahren. An der Station Lawrence West mußten wir aussteigen, weiter bis zum Flughafen brachte uns der Bus Nr. 58A. Diesmal schon bedacht das Kleingeld gezählt und parat behalten, wollte ich also die Fahrkarten beim Fahrer kaufen, doch zu unserer Überraschung wies er uns mit einem freundlichen "please sit down" zu den Plätzen. Die Fahrt von hier zum Flughafen ist kostenlos ... und wir hatten extra Münzen gesammelt, haha!
Bis wir am Mietwagenschalter unser Auto bekamen, sind tatsächlich zwei Stunden vergangen, unsere Berechnung war schon sehr vernünftig. Alles unterschrieben und Autoschlüssel bekommen waren wir nun echt auf unser Auto gespannt. Gebucht hatten wir eine Compact-klasse, zweckvoll und ausreichend für eine über 3000 Kilometer lange Strecke. Auf dem Platz Nr. 27 stand er schließlich und funkelte uns entgegen.

Ein viertüriger dunkelsilber metallic Chrysler Sebring mit Automatik, Tempomat, CD-Player und alles, was ein Schiff an Auto in der Größe eines Audi A4 braucht, um höchsten Fahrspaß zu garantieren! Das war keine Compact-klasse mehr, sondern Intermediate oder Full-size! Wir wurden geupgraded, weil die gebuchte Klasse nicht mehr vorhanden war.

Nun hieß es, vom Toronto Airport über die ineinander verschachtelten Highway-Knoten, die jeweils 6-spurig verlaufen, irgendwie nach Mississauga zu kommen. Obwohl ich schon so einige Autotypen, vom kleinsten Pkw bis zum 7,5-Tonner, ob im Links- oder Rechtsverkehr, schon einmal gefahren habe, ist mir das Auto eine Spur zu groß, zumindest für die ersten Minuten :-) Und dann gleich diese Highways - Hilfe!! Doch unser Navigationssystem wies wunderbar den Weg ... "bitte die Ausfahrt rechts nehmen" ... ich nehme natürlich die Ausfahrt links, weil ich die Spur nicht mehr rechtzeitig wechseln konnte. Mir sind diese breiten Straßen doch etwas zu fremd und vor allem ist nichts ausgeschildert, nur Fernziele. Alle Knoten um den Airport einmal abgefahren - und das sind wirklich viele! - befanden wir uns endlich wieder auf dem richtigen Weg in Richtung Mississauga, und der Adrenalinspiegel senkte sich langsam :-) Eigentlich ist soetwas ja Männersache....

In Mississauga suchten wir uns eine Lokation zum Essen gehen und fanden eine typisch amerikanische Pizzaria. Wir nahmen Platz und fingen an, Amerika mit Europa zu vergleichen. Der Unterschied ist ganz einfach, in Amerika ist alles groß! Große Eigenheime, dicke Autos, hohe Wolkenkratzer, riesige Highways und breite Hauptstraßen und Kanada überhaupt als zweitgrößtes Land der Erde. Hier haben die Menschen einfach Platz und können sich ausbreiten. Beim amerikanischen Essen, auch in dieser Pizzaria, wird nicht an Fett gespart. Sogar der Salat wurde serviert mit einer sahnigen Créme und in Fett gerösteten Croutons. An jeder Ecke findet man Fast Food Restaurants, ob Pizzaketten, Mc Donalds, Subway, Tim Hortons oder wie sie alle heißen. Also hungern muß man hier nicht! Nie hätten wir gedacht, dass die neuen Welt so grundverschieden und alles anders ist, als zu Hause. Die Kanadier kommunizieren außerdem viel höflicher miteinander, jeder entschuldigt sich beim kleinsten Anrempeln im Vorbeigehen, sie sind hilfsbereit und mitteilungsbedürftig. Einfach anders, als wir es kennen. Auch wenn Kanada als Nachbarstaat zu den Vereinigten Staaten alle Vorzüge dessen genießt und die Möglichkeiten unendlich sind, liegt doch der große Unterschied darin, dass es die Schlechtigkeiten der USA hier nicht gibt und deswegen das Leben in Kanada wohl echt lebenswert zu sein scheint. So unsere Ansichten. Außerdem sagte einmal Peter Ustinov "Toronto is a kind of New York operated by the Swiss Government" (Toronto ist eine Art New York, aber unter Schweizer Regierung). Mehr Worte bedarf es nicht...

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Reisevorbereitung, Route

Ankunft und Mississauga

Toronto Downtown

Toronto Neighbourhoods

Niagarafälle

Von Toronto nach Kingston

1000 Islands Cruise

Von Kingston nach Montréal

Montréal, nach Québec City

Québec City

Von Québec C. - Tadoussac

Whale Watching, Saguenay

Saguenay N.P.
Von T. Rivières nach Ottawa
Ottawa
Alqonquin N.P.
Alqonquin N.P., Huntsville
Von Huntsville nach Midland
Barrie und Abreise
 
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