5. Tag - Wanderung auf der Sao Lourenço, Nordküstenrundfahrt

Eigentlich hatte ich uns noch eine Autotour entlang der Ostküste herausgesucht inkl. Wanderung auf der Ponta de São Lourenço. Aber da unsere Wanderungen bisher schon immer länger dauerten, als es im Wanderführer steht, wollten wir uns auch hierfür mehr Zeit nehmen.

Also düsten wir direkt zum Ausgangspunkt in der Nähe der Baía d'Abra.

Die Städte Câmara de Lobos, Caniço, Santa Cruz und Machico zogen an uns vorbei und so waren wir gegen 10:30 Uhr mit Kamera, Fernglas und Rucksack ausgerüstet startklar.

Die Halbinsel war ursprünglich einmal stark bewaldet, heute ist kein Baum mehr zu sehen. Wir hatten Glück im Frühjahr hier zu sein, denn so war sie wenigstens noch mit saftig grüner Wiese und zahlreichen Blumen überzogen.

Wir folgten dem Wegweiser in Richtung Cais do Sardinho und liefen über die herrlich grüne Hügel. Nach links eröffneten sich prächtige Steilklippen (Foto rechts) und nach rechts ein Blick zum Pico do Furado, unser Ziel dieser Wanderung.

Während der gesamten Wanderung genossen wir immer wieder spektakuläre Aussichten über die bizarr geformte Küste. Der Weg schlengelte sich über einen felsigen Grat und weiter auf einer Landbrücke über die engste Stelle der Halbinsel. Links und rechts ging es steil hinunter.

Vor der Casa do Sardinha liefen wir nach links, machten einen Bogen entlang der nördlichen Seite und passierten später direkt die von Dattelpalmen umringten Casa (Foto links).

Nach kurzer Zeit erreichten wir den Pico do Furado. Der Anstieg hatte es in sich, doch die Mühe hat sich selbstverständlich gelohnt, denn auf dem Gipfel erwartete uns eine noch viel bessere Aussicht, ein Panorama über weite Teile Madeiras und ein Blick zum Leuchtturm auf der Illhéu do Farol. Sogar zwei kleinen vorgelagerten Inseln sowie Porto Santo waren zum Greifen nah (Foto rechts).

Den Platz nutzen wir für ein Picknick und packten Kekste und Getränke aus. Doch dann war es vorbei mit der Ruhe.

Aus einem kleinen Steinhaufen krabbelten mindestens ein Dutzend Eidecksen hervor. Eine richtige Kolonie und alle wollten unsere Kekse haben. Sie krabbelten über unsere Schuhe und die Steine hinauf, auf denen wir saßen. Es wurde dann doch irgendwie eklig und wir verlagerten unseren Picknickplatz auf andere Steine am Ende des Gipfels. Die nächsten Gäste hatten dann das Vergnügen....

Auf dem Rückweg nahmen wir am Fuße des Berges den Weg nach links über die Südküste der Halbinsel. Jetzt auf einmal kamen uns wieder ganze Reisegruppen entgegen und alle wollten scheinbar gleichzeitig auf den Berg. Gut, dass wir schon wieder auf dem Rückweg waren. Wie war das nochmal mit dem frühen Vogel?

Auch der Parkplatz war nun total überfüllt und der einzige Eis- und Getränkeverkäufer freute sich wie ein Schnitzel.

Diese Wanderung bekam aufgrund ihrer tollen Aussichten, schönen Wanderwege, reizvollen Landschaftsbildern und ihrem satten Grün vier von fünf Rucksäcke.

Der restliche Nachmittag galt der Nordküste. Wir schlengelten uns die enge Straße hinauf zum Aussichtspunkt bei Portela. Von hier bot sich uns ein grandioser Blick auf den Adlerfelsen Penha de Águia an der Nordküste, der Felsen unserer ersten Wanderung dieses Urlaubs (Foto rechts).

Dazwischen liegt Porto da Cruz, eines der ältesten Orte der Insel. Dort angekommen, parkten wir das Auto im Ortskern und gingen spazieren.

Hier steht noch eine der wenigen Zuckermühlen Madeiras und es gibt eine kleine Strandpromenade mit lavaschwarzen Sandstränden und Cafés. Die Weinkeller hier sind außerdem zum Teil schon 400 Jahre alt.

Wir umliefen die Bucht und durch enge Gassen, dabei konnten wir die schroffen Felsen der Ponta de São Lourenço erkennen.

Weiter ging's in den nächsten Ort, nach Santana. Es ist der bekannteste Ort an der Nordküste und berühmt für seine strohbedeckten historischen (Holz-)Häuser. Wir parkten das Auto an einer steilen Straße stadteinwärts und liefen los.

Im gesamten Bezirk gibt es fast 100 dieser äußerst hübschen casas de colmo, die uns richtig gut gefielen. Im Ortszentrum beim Rathaus können drei dieser Häuser von innen besichtigt werden, die umringt sind von prachtvollen Gärten. Die Häuser sind aber so winzig, das kaum fünf Leute auf einmal Platz finden (Foto rechts).

Während unseres Rundgangs sahen wir davon sehr viele, teilweise werden sie als Gartenhäuser benutzt und teilweise wohnen wirklich Leute darin, obwohl die casas so klein sind.

Wir genossen die Zeit hier und verweilten in einem Straßenbistro bei einem kleinen Snack. Vielmehr gibt es in Santana leider nicht zu besichtigen und obwohl wir durch die Straßen und Gassen zogen, entdeckten wir nichts auffälliges, was näher besicht werden könnte.

Leider mussten wir bald weiterfahren, denn von hinten zogen finstere Regenwolken zu uns und außerdem wurde es langsam dunkel und spät.

Doch bevor es zurück ins Hotel ging, statteten wir São Jorge noch einen kurzen Besuch ab. Es wurde schnell dunkler, so dass wir den Ort leider nicht mehr ausgiebig besichtigen konnten. Wir fuhren hindurch und wollten eigentlich zur ins Meer ragenden Ponta de São Jorge mit dem Leuchtturm. Stattdessen bogen wir falsch ab kamen am Aussichtspunkt Cabana an, von wo aus wir hinab zum Leuchtturm blicken konnten.

Doch nicht nur vom Leuchtturm, sondern auch von hier genossen wir einen sagenhaften Küstenblick durch Blumen hindurch zur untergehenden Sonne.

Nach 10 Minuten fuhren wir weiter und schlengelten uns die Nordküste entlang nach São Vicente. Das war teilweise sehr abenteuerlich, denn die Straße ist zu eng für zwei Autos nebeneinander und rechts trennte uns nur eine kniehohe Mauer vor einem einige Hundert Meter tiefen Abhang ins Meer. Hui, bloß nicht runtergucken.

Gegen 20:00 Uhr kamen wir im Hotel an und freuten uns auf das Abendessen im Dschungelrestaurant, mit dem wir diesen herrlichen Tag gemütlich ausklingen ließen.

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