Heute haben wir etwas verschlafen, sind ja auch erst nach Mitternacht ins Bett gekommen.

Nach einem kurzen Frühstück packten wir unsere Koffer, checkten aus und machten uns auf den Weg in Richtung Clearwater durch den Mount Robson Provincial Park.

Auf Wiedersehen Rocky Mountains!

Für uns sind die Rocky's nicht einfach nur irgendwelche Berge, für uns sind es die wohl gigantischsten und eindrucksvollsten Bergmassive, die wir bisher gesehen haben. Unvergleichbar mit unseren Alpen. Es ist eben doch nicht das selbe. Und ich freue mich über diese Erfahrung!

Ein wehmütiger Abschied... doch einen Trost bekamen wir noch, den dritten Schwarzbären! Da haben wir uns gefreut, auch wenn er etwas gefährlich einfach so über die Straße stapfte (Foto rechts).

Auf dem Yellowhead Highway passierten wir die Zeitzone und schwups, war es plötzlich eine Stunde früher. So etwas könnte öfter mal passieren. Besonders dann, wenn man morgens nicht aus dem Bett kam. Außerdem fuhren wir hinein in die Provinz British Columbia, zugleich in den Mount Robson Provincial Park und in die Hochgebirgsgipfel der Cariboo Mountains.

Unterwegs machten wir Fotostopps am Yellowhead Lake und dem gleichnamigen Mountain. Wenige Kilometer weiter tauchte links der Moose Lake auf, der aufgrund der dunklen Wolken etwas unheimlich wirkte.

Wieder ein paar Kilometer weiter standen wir auch schon vor dem größten Berg der kanadischen Rocky Mountains, dem Mount Robson. Er ist 3954 Meter hoch und sein schneebedeckter Gipfel ist nur an wenigen Tagen im Jahr von Wolken befreit. Leider nicht heute, und die wollten auch nicht wegziehen (Foto links).

Wir erkundeten ein bisschen die Gegend und spazierten am gegenüberliegenden Meadows Campground umher, trafen auf eine Hütte mit Bänken, die liebevoll Amphitheater genannt wird. Hier finden abends ab und zu Vorführungen über den Mount Robson Provincial Park, dessen natürliche und kulturelle Geschichte statt.

Wir fuhren weiter und machten einen Halt am Parkplatz zu den Overlander Falls. Es gibt einen schönen Trail zu den Fällen durch viel Grün, der hin und zurück in 30 Minuten gelaufen ist. Irgendwie war es hier ganz besonders grün. Wie wir tags zuvor erfahren hatten, liegt das wohl am vielen Schnee im langen Winter und den jetzigen warmen Temperaturen. Beides spielt eine Rolle, warum Gras und Bäume dieses Jahr in so einem satten Grün leuchteten.

Die Fälle sind jedenfalls zwar sehr klein, doch beeindruckend (Foto rechts).

Und weiter ging's zum nächsten Haltepunkt, dem Parkplatz zu den Rearguard Falls, 12 Kilometer westlich vom Visitor Center. Auch dieser Trail führt die Besucher in 30 Minuten hin und zurück. Diese Wasserfälle waren noch viel kleiner als die Overlander Falls (Foto links).

Hier im Mount Robson P.P. gibt es so viele schöne Wandertrails, kurz und lang. Doch leider reichte unsere Zeit nicht mehr und auch das Wetter war heute leider ziemlich wechselhaft. Einmal gewitterte es, 10 Minuten später schien die Sonne und der Himmel wurde überall strahlend blau, später zogen wieder dunkle Wolken auf.

Bevor es weiterging, legten wir noch ein Picknick ein.

Auf den nächsten 245 Kilometern nach Clearwater gab es nichts Besonderes zu sehen, jedenfalls landschaftlich. Die Rocky Mountains waren nicht mehr da und auch die schneebedeckten Cariboo Mountains haben wir bereits hinter uns gelassen. Es dominierten nun kleine waldbedeckte Berge. Schade! Die Wälder sehen sehr mitgenommen aus, viele Bäume sind aufgrund einer Käferplage kaputt, wie wir an einer Infotafel einer kleinen Parkanlage lesen konnten. Die Wälder sind mehrfarbig, von dunkelgrün über hellgrün bis hin zu rotbraun.

Von diesem Park aus führen drei Wanderrundwege, die farblich gekennzeichnet sind und zwischen 30 bis 60 Minuten dauern würden. Eigentlich wollten wir einen dieser Wege laufen, doch irgendetwas hielt uns davon ab. Wir waren alleine, kein Mensch weit und breit. Wegen unserer Unentschlossenheit setzten wir uns ins Auto und fuhren weiter. Keine Minute später stand er am Straßenrand. Ich konnte ihn genau erkennen, diesen stolzen und majestätischen Grizzly Bär. Das war ein schöner Anblick. Na zum Glück sind wir doch nicht in den Wald gegangen.

Gegen 18:00 Uhr erreichten wir Clearwater (Foto links). Die Suche nach dem nächsten B&B ging los. Gar nicht so einfach, wenn die Straßen neu gebaut und nicht im Navigationssystem enthalten sind. Aber so groß ist Clearwater ja nicht, so dass wir einfach jede Straße abgefahren sind und irgendwann vor dem richtigen Haus standen. Ein hübsches B&B und eine echt nette Familie erwarteten uns.

Nach dem Abendessen im einfachen aber sehr leckeren „Gaboose“ , einem Restaurant im amerikanischen Stil, schlenderten wir noch ein wenig durch die Straßen und ließen den Tag ausklingen.

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