Das Frühstück war ok, auch wenn es in unserer letzten Unterkunft wahrlich nicht kanadisch zuging. Es gab einfaches Toastbrot mit Marmelade, Obst, Müsli, Kuchen bzw. Muffins und Tee und es war in diesem Haus mehr als ruhig. Keine Musik, keine Unterhaltung. Schade eigentlich. Aber wir sind satt geworden, verschwendeten keine weitere Zeit und düsten ab in die Stadt, es gibt immerhin sehr viel zu erleben und zu entdecken.

Nur innerhalb von 5 Minuten Gehzeit erreichten wir die SkyTrain-Station. Der SkyTrain, wie der Name schon sagt, fährt oberirdisch zwischen der Endstation King George und Downtown. Nach einer 10-minütigen Fahrt kamen an der Waterfront Station an, Endstation.

Wir stiegen aus und bekamen einen umwerfenden ersten Eindruck. Wow! Vor uns türmten sich Wolkenkratzer auf, überall Glas, die Sonne spiegelte sich darin, wir standen mitten im Heritage District und blickten auf den Komplex Canada Place an der Waterfront, der an ein Segelschiff erinnert (Foto rechts).

Das Wahrzeichen Vancouvers beherbergt das Vancouver Convention & Exhibition Centre, ein Imax Theatre und das luxuriöse Pan Pacific Hotel, dessen Glasfassaden uns entgegen funkelten. Wir wussten gar nicht, wo wir anfangen sollten. Hach, uns beeindruckte diese Stadt jetzt schon.

Zurück auf den Straßen Downtowns überlegten wir, wie wir unsere Stadttour beginnen sollten. Also schlenderten wir einfach durch die Straßen, immer der Nase nach, mal sehen, wo sie uns überall hinführt.

Wir überquerten die Cordova Street (Foto links) und spazierten durch die Fußgängerzone des Hertiage District, die Howe Street entlang, vorbei am Sinclair Centre, Waterfront Centre und Pacific Centre Mall, die größte Unterground Shopping Mall. Vancouvers City gilt nicht umsonst als ein Einkaufsparadies.

Wir erreichten den Robson Square, ein populärer Treffpunkt unter der Straße. Blumenbeete und Springbrunnen verzieren diesen über zwei City-Blocks erstreckten Platz.

Von der Robson Street suchten wir uns den Weg auf die Georgia Street (Foto rechts) und weiter zur Vancouver Library von Moshe Safdie im Theater District. Sie ist deswegen so architektonisch interessant, da sie dem Kolosseum in Rom nachempfunden ist. Der Architekt ist einer der bedeutendsten in Kanada.

Quer durch die Straßen und willkommen in Chinatown! Hier geht es etwas ruhiger zu als in der Chinatown Torontos, doch herrscht hier eine authentische Atmosphäre. Schon allein die Straßenlaternen mit den Figuren darauf sind ein echter Hingucker.

Ein paar Meter weiter eröffnete sich rechts eine kleine chinesische Parkanlage, der Dr. Sun Yat-sen Classical Chinese Garden (Foto links). Sehr hübsch! Eigentlich hätte dieser Garten Eintritt gekostet, aber scheinbar bei uns nicht :-)

Dem Straßenverlauf folgend schlenderten wir an vielen Auslagen der einfachen Lebensmittelshops vorbei. Hier stank es fürchterlich nach Fisch. Alles lag herum, teilweise gar nicht zu erkennen, von Körnern über Würmern bis hin zu Fisch und ich will gar nicht wissen was noch alles.

Über die Mainstreet ging es weiter zur Powell Street und somit zum ältesten Bezirk Vancouvers, der Gastown. Süß war es hier, überall hängen bunte Blumenampeln, Straßencafés laden ein und hinter den nostalgisch getrimmten neuen Fassaden gibt es jede Menge Souvenirshops.

Außerdem stehen hier gleich zwei „Wahrzeichen“. Zum einen die Statue des berühmt-berüchtigten Stadtgründers Gassy Jack, der auf einem Whiskeyfass steht.

Die Water Street weiter steht das zweite „Wahrzeichen“ am rechten Straßenrand, die Steam Clock von 1977 (Foto rechts). Sie pfeift vierstelstündig und lässt stündlich Dampf ab. Wir kamen wohl gerade zum richtigen Zeitpunkt, denn als wir darauf zuliefen, dampfte und pfiff sie plötzlich los. Das sah witzig aus :-)

Voller Energie ging es weiter, zurück zum Harbour Centre und hinauf auf den 167 Meter hohen Harbour Tower und zum Vancouver Lookout im 40. Stock. Die Karte für die Hochfahrt ist den ganzen Tag gültig, also beschlossen wir, jetzt Vancouver bei Tage von oben zu bestaunen und abends zum Sonnenuntergang wiederzukommen. Wir genossen hervorragende Weitblicke und ja, weitere Worte bedarf es eigentlich gar nicht (Foto links).

Unsere Füße waren noch fit und so schlenderten wir die Seawall Promenade in Richtung Stanley Park, vorbei am Seaplane Airport und einem genialen Yachthafen.

Nach einer Stunde erreichten wir den Punkt im Stanley Park, von wo aus wir eine perfekte Sicht auf die Skyline hatten. Hier wollen wir am Abend auch nochmals wiederkommen, dann aber per Auto.

Den ganzen Weg zurück zum Harbour Centre, zückten wir ein zweites Mal unsere Karten für den Harbour Tower und begaben uns ein zweites Mal zum Top of Vancouver.

Als die Sonne über dem Horizont stand, tauchte sie die Glasfassaden in schönes Licht und auf der anderen Seite leuchtete der 4392 Meter hohe Mount Rainier im US-Bundesstaat Washington (Foto rechts).

Wir verweilten hier oben bis es dunkel war und genossen es einfach, in der lebenswertesten Stadt der Welt zu sein.

Der SkyTrain brachte uns zurück zur Unterkunft, wir holten das Auto und fuhren erneut in den Stanley Park. Das hat sich gelohnt, denn die Skyline bei Nacht ist genauso phantastisch. Die Segel und Häuser sind angeleuchtet und spiegeln sich im Wasser.

Gegen 23:00 Uhr kehrten wir nun endgültig zur Unterkunft zurück, wir waren schon ganz schön K.O. vom heutigen Tag.

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