Lappland
Mitternachtssonne über der Tundra, eine Reise durch den Norden Finnlands und Norwegens
16. Juni 2009 - 24. Juni 2009


8. Tag - Rückfahrt (FI)

Nach dem Frühstück mussten wir heute leider die Rückreise nach Rovaniemi antreten, von wo aus uns der Nachtzug zurück nach Helsinki bringen sollte.

Auf halber Strecke zwischen Muonio und Sirkka bogen wir nach rechts ein in Richtung Äkäslompolo. Ein abwechslungsreiches Landschaftsbild erwartete uns, grüne Wiesen, rote Holzhäuser, blauer Himmel, einfach toll.

Bald erreichten wir einen Ort, in dem wir das Auto parkten, unseren Rucksack aufsetzten und im Yllästunturi Nationalpark wandern gingen. Komischerweise stand von diesem Park nichts im Reiseführer.

Wir folgten einem Wanderweg an einen See, wanderten über Holzstege einen der vielen ausgeschilderten Trails entlang und erreichten nach ein paar Kilometern das Seeufer. Auf einer Tafel entdeckten wir so viele Wandertrails, dass es schon fast zu schade war, hier nur zur Durchreise gewesen zu sein.

Der Pfad schlengelte sich ein kurzes Stück direkt am See entlang um dann wieder in den Wald einzutauchen. So legten wir heute nochmals ca. 6 Kilometer zurück und kamen beim Ausgang fast direkt am Auto an. Eine schöne letzte kleine Wanderung.

Ein paar Minuten weitergefahren streiften wir Äkäslompolo, über dessen Namen wir uns amüsierten. Von dort aus ging's weiter bis Hannukainen und dann nachts rechts in Richtung Pakasaivo. Jetzt noch einen 13 Kilometer langen Waldweg, dann waren wir da, am Lapp's Hell!

Wir stiegen aus, liefen über den Rastplatz 300 Meter in den Wald und standen vor einer großen Schlucht, auf deren Grund sich der Pakasaivo, ein See mit doppeltem Boden, befindet (Foto rechts).

Wir standen 25 Meter hoch über dem 90 Meter tiefen See und konnten uns kaum vorstellen, dass auf 50 Metern Tiefe eine Pechschicht den "ersten Grund" bildet und es darunter noch tiefer wird. Den Namen hat der See daher, da die Samen früher glaubten, in "der Hölle der Lappen" wohne der Teufel.

Vom Aussichtspunkt stiegen wir den Pfad an einen steilen Hang hinab um direkt ans Wasser zu kommen. Besonders anders sieht der See natürlich nicht aus, aber die Gewissheit, dass er so tief ist, ist schon erstaunlich und beängstigend. Diesmal waren wir hier nicht alleine, ein finnisches Paar kicherte einige Meter weiter und plötzlich platschte es und die zwei fanden sich im Wasser wieder. Also gebadet hätte ich hier nicht. Wer weiß, was alles in der Tiefe lauert…

Wir stiegen den Pfad wieder hinauf und zurück zum Auto. Selbst wenn es einen Rundwanderweg um den See gegeben hätte, hätten wir heute leider keine Zeit mehr dafür gehabt.

Weiter ging’s an die Schwedische Grenze, hier regnete es uns erstmal kräftig ein und so schnell das Gewitter da war, war es auch schon wieder weg. Die weitere Fahrt gestaltete sich sehr sonnig. Wir folgten dem Rat des Reiserführers und nahmen nicht den direkten Weg nach Pello, sondern einen Umweg durch eine angeblich viel schönere Landschaft.

In Sieppijärvi, einem kleinen Netz hinter Kolari, verließen wir die Hauptstraße. Doch so viel schöner war’s dann aber nicht, denn der Umweg, noch dazu eine Schotterpiste, führte durch Wald, Wald und nochmals Wald mit See und alles, was wir schon kannten. Wir fuhren und fuhren und kamen irgendwann plötzlich an der Kreuzung heraus, an der wir vorhin schon waren. Also wieder zurück, die einzige Abzweigung unterwegs in die andere Richtung abgebogen, Sackgasse! Wieder zurück, rausgekommen an dieser besagten Kreuzung und zurück zur Hauptstraße. Toller Umweg, der uns noch dazu einiges an Zeit kostete. Hätten wir das vorher gewusst, hätten wir die Zeit lieber für eine Seeumrundung genutzt.

Wie dem auch sei, bis Rovaniemi waren es noch 100 Kilometer und unser Zug würde in drei Stunden losfahren. Wir waren also zu früh, aber besser als zu spät.

Eineinhalb Stunden vorher fanden wir auch schon den Bahnhof, tankten das Auto voll, konnten es direkt am Bahnhofsplatz abstellen und die Schlüssel im Gebäude in den entsprechenden Kasten werfen.

Nun hieß es warten, lesen, gucken. Unser Zug stand schon da und eine halbe Stunde vor Abfahrt durften wir bereits einsteigen.

Pünktlich fuhren wir los, in die Nacht. Es wurde zwar nicht dunkel, aber zumindest dunkler, als wir es gewohnt waren. Die Sonne schien nicht mehr, ein bisschen ungewohnt war es schon. Wie würde es zu Hause erst sein, wenn es in der Nacht wieder stockfinster ist?

Zumindest verlief die Rückfahrt ohne Pannen und ohne diversen unverständlichen Durchsagen, so dass wir am nächsten Tag pünktlich um 8:36 Uhr in Helsinki ankamen.

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