Würzburg

Am 6. Januar 2006 machten wir uns gegen Mittag auf den Weg, um über’s Wochenende drei weitere Städte an der „Romantischen Straße“ anzusehen. Diesmal sollte es Röttingen, Rothenburg ob der Tauber und Nördlingen sein.

Mit Röttingen sollte es eigentlich anfangen. Doch im Ort angekommen, schien er wie leer gefegt. Keine Menschenseele unterwegs. Naja, es war ja auch Feiertag in Bayern. Wir parkten das Auto am nächst besten Parkplatz Nähe der „Altstadt“ und liefen drauf los. Auf dem „historischen Marktplatz“ angekommen, trauten wir uns jedoch nicht ein Wörtchen zu sagen, aus Angst, ein jeder hinter diesen Fensterscheiben könnte uns hören. Es war so richtig unheimlich still, keine Autos oder Einwohner zu sehen oder zu hören. Das Geräusch des Kameraauslösers für zwei Fotos war das einzige, was zu hören war. Ein merkwürdiger Ort. Wir liefen durch eine schmale Gassen, in der Hoffnung, doch noch etwas sehenswertes zu Gesicht zu kriegen, nahmen aber dann doch ganz schnell Kurs zum Auto und fuhren weiter. Tja, das war dann wohl nichts mit Stadtbummel. Und nun? Würzburg! Es liegt ca. 40 Kilometer nördlich und würde eine halbe Stunde Fahrt in Anspruch nehmen. Also nichts wie hin.

In Würzburg angekommen, waren wir gleich begeistert. Links des Mains thront die Festung Marienberg, rechts geht’s in die Altstadt. Schnell fanden wir ein Parkhaus und freuten uns unseres Glückes, hierher gefunden zu haben. Zuerst ging’s durch die Gassen der Altstadt, doch schon bald mußten wir uns stärken mit einem leckeren Stück Kuchen, an dem wir einfach nicht vorbeikamen. Dazu gab’s heiße Schokolade und unsere Stadtbesichtigung konnte weitergehen. Vorbei am Rathaus liefen wir über die Alte Mainbrücke, die mit charakteristischen Heiligenfiguren bereichert ist, um zur Festung zu gelangen (Foto rechts).
Der Weg hinauf ist steil und wir mußten viele Treppen bewältigen. Aber die Aussicht von hier oben über die roten Dächer Würzburgs ist dafür grandios! (Foto links). Genauso beeindruckend ist auch die Festung selbst, denn sie wurde schon 1000 v. Chr. errichtet, nämlich als Fliehburg. Um 706 n. Chr. wurde die dazugehörige Marienkirche geweiht. Um 1200 n. Chr. fand erst die Gründung der Burg statt. Ca. 53 Jahre später diente sie nunmehr als Sitz der Fürstbischöfe, und das ganze 466 Jahre lang. Sie wurde zur Hauptburg, umgeben von einer noch heute bestehenden mittelalterlichen Mauer. Nach 1600 wurde die Burg jedoch unter Julius Echter zu einem Renaissanceschloß umgebaut und zu dieser Zeit entstand auch ein Tempel über dem 104 Meter tiefen Brunnen.

Weiter schreibt die Geschichte, dass um 1631 nach der Eroberung durch Gustav Adolf von Schweden die Burg zu einer Barockfestung ausgebaut wurde und einen eigenen Fürstengarten erhielt. Heute ist die Festung umgeben von Weinbergen mit hindurch führenden Weinwanderwegen. Leider finden nur Führungen von April bis Oktober statt, die sicherlich ein Muß ist.

Selbst für das Mainfränkische Museum waren wir schon zu spät, wir durften nur noch die obere Etage besichtigen, in der sich alles um die fränkische Weinkultur dreht.

Aber nicht so schlimm, so nahmen wir uns für den restlichen Nachmittag einen kleinen Teil der Altstadt vor und bummelten etwas herum. Dabei liefen wir geradewegs auf den Dom St. Killian zu, ein Hauptwerk der deutschen Baukunst aus dem 11./12. Jahrhundert und gleichzeitig die viertgrößte romanische Kirche Deutschlands (Foto rechts).

Durch die Straßen gingen wir zurück zum Markplatz. Nicht zu übersehen, dominiert dort die Marienkapelle, eine spätgotische Hallenkirche aus dem 14. Jahrhundert (Foto links). Natürlich mußten wir sie auch von innen besichtigen, wobei dabei etwas Enttäuschung nicht zu verbergen war. Von außen gigantisch, von innen eher spärlich. Durch die Dunkelheit erkannten wir nicht viel, daher sahen wir auch nicht die bedeutende „Schöne Madonna“. Schon standen wir auch wieder vor dem Eingang der Tiefgarage und beschlossen, weiterzufahren, da wir ein Hotel in Rothenburg ob der Tauber reserviert hatten, um unsere kleine Reise am nächsten Tag dortfortzusetzen.


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