9., 10. und 11. Tag: Strandtage und Samariá-Schlucht
Am 9. Tag mussten wir morgens unser Auto wieder zurückgeben. Daher ließen wir es uns an diesem und am nächsten Tag am Strand gutgehen und genossen Sonne, Meer und Ruhe. Zum Mittagessen gingen wir ins Hotel und kosteten das All-Inclusive-Angebot aus. Das waren zwei herrliche Tage! Einfach nur entspannen!
Am 11. Tag hatten wir etwas größeres vor uns. Die Wecker klingelten uns gegen 3 Uhr aus dem Bett, wir nahmen ein sporadisches Frühstück im halbdunkeln des Hotelrestaurants ein und wurden 4 Uhr vom Bus abgeholt, der uns und weitere Wanderer aus anderen Hotels zur Samariá-Schlucht brachte (TIPP!). Die 6-stündige Busfahrt verging relativ schnell. Wir machten zweimal Rast und konnten in Cafés frühstücken, allerdings zu überteuerten Preisen. In der letzten Stunde hatten wir die schönste Aussicht, denn wir fuhren bereits hinauf in die Omalós-Hochebene. Auf 1227 Metern Höhe beginnt die Durchwanderung der größten Schlucht Europas an der Xylóskala (Foto rechts).
18 Kilometer ist die Samariá-Schlucht lang, 15,5 Kilometer davon können durchwandert werden. Wir nahmen uns 7 Stunden Zeit. Unser Reiseleiter erklärte uns im Bus ausführlich, wie wir durch die Schlucht zu laufen hätten. Festes Schuhwerk ist unbedingt erforderlich, da der Weg nach der Hälfte sehr steinig und nur schwer begehbar ist! Jeder sollte sein Tempo selbst bestimmen und sich Zeit lassen. Allerdings nicht zu lange, da 18 Uhr das Schiff zurück zum Bus abfährt. Der Reiseleiter lief ca. 2 Stunden nach uns los, erkannte alle aus seiner Gruppe wieder, fragte nach deren Wohlbefinden und lief weiter.

In der Schlucht gibt es 8 Rastplätze, wo man seine Flasche mit bestem Trinkwasser aus den Bergen auffüllen kann. Außerdem gibt es dort Toiletten und Streckenposten. Nach jedem Kilometer findet man einen Stein mit der entsprechenden Kilometerangabe. So weiß man genau, wie weit es noch ist. Nach der Hälfte der Wanderung erreicht man das ehemalige Holzfällerdorf Samaria. Ab dort wird der Weg sehr steinig und man muss mehrmals den Fluss überqueren. Tavernen oder Geschäfte gibt es in der Schlucht keine, das Lunchpaket des Hotels und viel Wasser müssen reichen.

Mehr als 450 verschiedene Pflanzenarten sind in dieser Felsklamm zu finden, außerdem seltene Greifvögel und die vom Aussterben bedrohte Wildziege. Die 4500 Hektar große Samaria-Schlucht wurde 1962 zum Nationalpark erklärt. Blumen pflücken ist verboten!

Die Schlucht ist von atemberaubender Schönheit. An einigen Stellen verengt sie sich auf nur drei Meter Breite. Die Felswände ragen hier fast 500 Meter senkrecht auf.

Anfangs wanderten wir noch zusammen mit vielen anderen Touristen, doch im Laufe der Zeit verbreiteten sich alle in der Schlucht, bis wir kurz vor dem Ausgang ganz alleine waren. Die letzten drei Kilometer muss man in einer weiten, kahlen und schattenlosen Küstenebene zurücklegen. Wir kamen erschöpft und hungrig am Libyschen Meer bei Agía Ruméli heraus. Dort suchten wir die vom Reiseleiter empfohlene Taverne "Farrangi", assen gefüllte Weinblätter und tranken reichlich Limonade. Wir mussten erstmal die vielen Eindrücke verarbeiten, denn diese Wanderung war ein einmaliges und unvergessliches Erlebnis Natur.

Gegen 18:00 Uhr traf auch schon das Schiff ein, welches uns in einer 1-stündigen Fahrt nach Chóra Sfakíon brachte, wo unser Bus bereits wartete. Während der Schiffahrt genossen wir einen unbeschreiblich schönen Sonnenuntergang (Foto rechts).

Gegen 19:30 Uhr startete der Bus auch schon wieder in Richtung Osten, eine 5-stündige Rückfahrt stand bevor. Wir machten an den selben Raststätten Halt zum Essen und Trinken, wie schon auf der Hinfahrt. Nachdem der Busfahrer alle Wanderer an ihren Hotels abgesetzt hatte, kamen wir als letzte gegen 0:30 Uhr endlich wieder in unserem Hotel an und fielen erschöpft ins Bett.

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