Naturpark Bayerischer Wald
22.02. bis 15.03.2022

Im Rahmen unserer Mutter-Kind-Kur verbrachten wir im Spätwinter 2022 drei Wochen Zeit im Bayerischen Wald. Über unsere Kurklinik habe ich in meinem Blog geschrieben, wer möchte und Interesse hat, kann dort gerne meine durchaus sehr positive Beschreibung über die Klinik lesen.

Die drei Wochenenden dazwischen nutzten wir teilweise für Ausflüge, das heißt, am ersten Wochenende chillten wir faul im Zimmer, bastelten und gingen im Ort spazieren.

Das mittlere Wochenende nutzen wir für Ausflüge und da Basti zu Besuch kam, düsten wir schließlich zu dritt los zum Baumwipfelpfad im Nationalparkzentrum Lusen in Schönau.

Basti meinte, dass wir hier vor vielen Jahren schon einmal gewesen sind. Ich kann mich daran aber nicht mehr erinnern. Zumindest nicht an diesen Baumwipfelpfad. An den anderen Nahe Zwiesel schon.

Jedenfalls stiegen wir am Eingang in eine Höhe von 25 Metern. Dort oben schlängelt sich der Holzsteg durch den Bergmischwald.

Am Ende des Pfad wartete das Highlight, nämlich das vom Kindchen liebevoll genannte Baumei. Das ist ein 44 Meter hoher Aussichtsturm.

Rundherum windet sich der Weg nach oben auf eine Plattform, die mit einer Aussicht über den Bayerischen und Böhmischen Wald aufwartet.

Der Wind blies kalt in unsere Gesichter. Hatte das Thermometer die letzten Tage Temperaturen von 5-8 Grad erreicht, sind wir heute wieder bei -1 Grad im Winter angekommen. Nun sind wir bisher dreimal im Bayerischen Wald gewesen, aber nie im Sommer.

Wieder festen Boden unter den Füßen führte der beschilderte Weg zurück zum Parkplatz.

Für weitere Touren outside waren wir leider viel zu erfroren. Deshalb wärmten wir uns in Bastis Hotelzimmer auf. Er durfte ja nicht mit in die Klinik.

Am Nachmittag fuhren wir noch einmal los nach St. Oswald um das Waldgeschichtliche Museum zu besuchen. Zu unserem Erstaunen zahlten wir keinen Eintritt, schienen die einzigsten Gäste zu sein und erkundeten so in aller Ruhe das komplette dreistöckige Gebäude. Was im Museumsprospekt eher für Kinder langweilig klingt, entpuppte sich als modernes, voll funktionsfähiges und kurzweiliges interaktives Programm durch die Erdgeschichte mit Erdbebensimulator, bunten Wänden, an denen es immer etwas zu tun gibt, wie Knöpfe drücken, damit bestimmt Dinge erscheinen, einem Vogelnest im dritten Stock und, wie ich finde, gut geschrieben Texte, nicht zu viel und nicht zu überladen. Tatsächlich brachten wir hier eineinhalb Stunden zu. Das Kindchen beantwortete alle Fragen auf seinem Fragebogen richtig und bekam am Ende sogar noch eine kleine Überraschung.

Am nächsten Tag fuhren wir auf den Lusen. Aber weil hier noch sehr viel Schnee lag, konnten wir leider nicht den gewünschten Weg bis nach oben auf den Gipfel fahren. Wir kamen nur bis Waldhäuser. Dort endete die Straße an einer Langlaufloipe. Also stellten wir das Auto ab und stiefelten zu Fuß rund um Waldhäuser durch den Schnee.

Es gibt hier herrliche Winterwanderwege, die was weiß ich wohin führen. Auf jeden Fall in alle Himmelsrichtungen. Mit der passenden Ausrüstung kann man hier sicher stundenland wandern gehen.

Nach einigen Kilometer zu Fuß durch die Gegend fuhren wir schließlich noch einmal zum Baumwipfelpfad, da dort auch das Tierfreigehege liegt. Doch zuerst gönnten wir uns Kaffee und Kuchen im dortigen Café.

Gestärkt spazierten wir durch das halbe Gelände des Tierfreigeheges, zu den Mufflons, Luchsen, Eulen und Wölfe.

Schade, dass die Eulen nicht viel Platz haben, in dem winzigen Gehege können die nicht mal ihre Flügel ausbreiten. Das muss bitter sein, inmitten eines großen Waldes, der eigentlich ihr Zuhause ist, im einem Gehege eingesperrt zu sein, wo sich das Leben eigentlich außerhalb abspielen sollte.

Hier waren wir 2010 schon einmal. Luchse und Wölfe haben wir diesmal leider nicht gesehen, aber dafür die Elche. Hier kürzten wir den Weg ab und spazierten zurück zum Auto, denn es war auch heute recht kalt und wir hatten insgesamt schon 10 Kilometer zurückgelegt.

Gegen 17:00 Uhr ging’s zurück zur Klinik und für Basti nach Hause.

Am letzten Wochenende schlossen wir uns drei anderen Familien aus der Kur an, die einen Ausflug in die Glasbläserei planten. Da wir nicht mobil waren, durften wir im Auto einer anderen Familie mitfahren und so ging’s um 9:30 Uhr los nach Mauth Nahe der Grenze zum Tschechien.

Der Bayerische Wald ist bekannt für sein traditionelles Glashandwerk, was hier immer noch gelebt wird. Es gibt mehrere Orte, in denen man diese Handwerkskunst noch erleben kann, unser nächster Ort war die Glasbläserkunst Mauth.

Die Kinder durften am Schmelzofen selbst zur Glasmacherpfeife greifen und eine Glaskugel blasen mit zwei ausgesuchten Farben.

Der Laden ist kleiner und auch ziemlich versteckt, ohne Parkanlage oder Spielplatz drumherum. Aber dafür familiär, klein aber fein und nicht überlaufen. Genau genommen waren wir die einzigen drei Familien. Der Inhaber beantwortete alle Fragen kindgerecht und geduldig und das Kindchen schaute ihm ganz genau bei allen Schritten zu, als er eine Glasblume herstellte. Natürlich kauften wir auch ein und zogen zusätzlich zwei Lose. Eines war ein Gewinn und wir durften noch etwas aussuchen. Zwei weitere Lose bekamen wir geschenkt.

Um 13:00 Uhr trafen wir uns noch mit einer anderen Familie, um die QR-Code-Ralley durch Grafenau zu machen. Da das Thermometer heute auf 12 Grad kletterte, war dieser Spaziergang die perfekte Beschäftigung für den Nachmittag.

Beginnend an der Touristeninformation scannten wir die QR-Codes ab, die Kinder lösten die Räsel und so spazierten wir zwei Stunden durch den Ort, um am Ende kleine Überraschung zu erhalten. Danach ging’s noch auf den Spielplatz und gegen 16:30 Uhr zurück in die Klinik, mit einem leichten Sonnenbrand im Gesicht.

Zum Abschluss dieser wundervollen drei Wochen besuchten wir noch einmal die Otter im Tierfreigehege, die wir letztes Wochenende nicht mehr sehen konnte, weil uns der Weg zu weit war. Diesmal parkten wir direkt auf dem Parkplatz in Altschönau, denn dort kommt von der anderen Seite in Freigehege und somit direkt zu den Ottern. Es hat sich zum Glück auch gelohnt, denn beide zeigten sich uns.

Danach ging's nach Hause. Darauf freuten wir uns schließlich auch.

Ein Fotoalbum gibt es zu diesem Kurzbericht nicht, denn es sind tatsächlich nicht viele Fotos entstanden.