Südtirol
25. Juli bis 30. Juli 2004

Das Gebiet um den Kalterer See ist das aufgrund der besonders guten klimatischen Voraussetzungen ein bekanntes Weinanbaugebiet. Hier ist die Heimat hervorragender Südtiroler Weine auf 760 Hektar Weinbaufläche. Kaltern liegt an der Südtiroler Weinstrasse, die südlich von Bozen beginnt und sich der rechten Etschtalseite entlang bis nach Salurn an die Landesgrenze zieht, 426 Meter ü.d.M. und hat über 7.000 Einwohner.

In Kaltern gedeihen Feigen-, Maulbeer-, Mandel- und Olivenbäume, Palmen und Zypressen, Mispeln, Magnolien und Oleander.

Der Kalterer See (Foto links) ist der größte natürliche See Südtirols und umfasst zugleich das größte erhalten gebliebene Feuchtgebiet zwischen der Poebene und dem Alpenhauptkamm. Im wärmsten Alpensee gingen wir, meistens morgens und abends, baden. Abends war das Wasser noch wärmer. Und jeden Abend mit einem Eis auf dem Steg zu sitzen und die Füsse über dem Wasser baumeln zu lassen, hatte etwas ganz romantisches. Stille überall, die Grillen zirpen, die Autos hört man kaum. Einfach idyllisch.

Nachdem wir am Ankunftstag viel baden gegangen sind, machten wir uns am zweiten Tag nach dem Frühstück und einer Runde schwimmen auf den Weg nach Bozen.

Über die Ausfahrt Bozen-Süd gelangten wir in die Stadt, doch der erste Anblick war anders als erwartet. Wir fuhren durch das Industriegebiet, überall wird gebaut, riesige Firmen machen sich breit, schlechte Straßen führen ins Zentrum, kein guter erster Eindruck. Doch das gab sich nach ein paar Kilometern in Richtung Innenstadt. Durch die sehr gute Beschilderung fanden wir schnell ein günstiges Parkhaus inmitten der Innenstadt. Nach ein paar Gehminuten gelangen wir zum Waltherplatz mit dem Dom Maria Himmelfahrt (Foto rechts), ab hier versprachen wir uns mehr.

In Bozen laden die herrlichen Fassaden zum Flanieren ein. Es gibt unzählige Läden, Boutiquen, Supermärkte, Obst- und Gemüsemärkte uvm. Wir spazierten den ganzen Nachmittag durch die Gassen, fanden tolle Sommersachen, aßen im Café Kuchen und Eis und genossen das tolle Wetter (Foto links).

Wir liefen die Gassen dreimal ab, bis wir in einen Park kamen, um uns etwas zu erholen. Am Abend ging es zurück ins Parkhaus und an den Kalterer See.

Am dritten Tag ging's nach dem gemütlichen Frühstück und baden im See in das bekannte Rosengartebgebiet, von dem ich schon so viel gehört und gelesen habe. Von Kaltern aus fuhren wir zuerst über Montan, Aldein, Deutschnofen und Welschnofen zum Karersee mit seinem sagenumwobenen Wasser (Foto rechts). Ein tiefgrüner See, in dessen klarem Wasser sich die wilden Felstürme des Latemar spiegeln. Er liegt in 1609 Höhenmetern, gebettet zwischen Tannenwäldern und großartiger Bergwelt ringsum. Wir liefen den hübschen Weg um den See herum und machten natürlich viele Fotos.
Vom Karersee aus fuhren wir weiter zur Frommer Alm auf 1.743 Höhenmeter. Dort parkten wir, nahmen den Rucksack und machten uns auf eine lange Bergwanderung hinauf zur Kölner Hütte auf 2.339 Höhenmetern. Noch nie wanderten wir so hoch hinaus. Der Wind ging immer kälter, je höher wir kamen. Wir hatten keine Jacken dabei, denn bei über 30°C in Kaltern gestartet, dachten wir nie daran, dass wir uns warme Sachen mitnehmen sollten :-) Doch während der Wanderung wurden wir belohnt von einer grandiosen Sicht über das Rosengartengebiet und dieser gewaltigen Bergmassive (Foto links).

Der Weg zur Hütte schien immer länger zu werden. Der Wind ging kalt, der Aufstieg wurden steiler und ... endlich, nach 2 Stunden, in denen wir knapp 600 Höhenmeter überwunden haben, erreichten wir die Berghütte. Hier stärkten wir uns mit Salate und Getränke und genossen noch einmal die wunderschönen Aussichten über die Dolomiten (Foto rechts).

Für den Weg nach unten entschieden wir uns für den Sessellift. In jeden Sessel paßten zwei Personen, passend um mich festzuhalten :-) denn es ging einige Meter unter uns abwärts.

Nach ca. 15 Minuten Fahrt kamen wir wieder am Parkplatz an. Auf der Fahrt zurück ins Tal wurde es wieder wärmer, bis das Thermometer auf die gewöhnlichen 30°C kletterte.

Am nächsten Tag fuhren wir nach dem Frühstück nach Meran. Ab Bozen führt eine autobahnähnliche Schnellstrasse ohne Maut nach Meran. Dort angekommen, fanden wir aufgrund der guten Beschilderung schnell ein Parkhaus, zwar nicht so preisgünstig wie in Bozen, aber immerhin zentrumsnah.

Von Meran hatten wir sofort einen traumhaften Eindruck, schöner als Bozen, dachten wir uns. Die Blumen, Palmen, und das Rauschen der Etsch vermittelten ein fröhliches Flair (Foto links).

Wir schlenderten die Winterpromenade entlang, vorbei an Blumeninseln und Blumenfiguren, einem kleinen Kaktusgarten, Springbrunnen und romantischen Brücken (Foto rechts).

Meran liegt 324 Meter ü.d.M. und ist mit 35.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Südtirols. Die Altstadt ist aber nicht so groß und so schön wie die in Bozen, dafür konnten wir hier außerhalb des Zentrums herrlich spazieren gehen.

Es folgte ein Tag der Entspannung, Erholung, baden gehen und sonnen. Zwischendurch fuhren wir auf einen kleineren Berg direkt am Kalterer See und dort die Panoramastraße beginnend in Sankt Anton bis nach Tramin entlang. Leider sieht man von oben den See nicht, da Weinfelder und Wälder dazwischen liegen.
Da es in Südtirol unzähle Burgen gibt, wollten wir uns natürlich auch eine davon ansehen. So besuchten wir am nächsten Tag die Trostburg (Foto links). Oberhalb von Waidbruck, auf einem steilen Felssporn, thront die romantische Ritterburg aus dem 12. Jahrhundert. Während einer einstündigen Führung besichtigten wir den Burghof mit den Arkaden und die gotische Stube mit der geschnitzten Balkendecke sowie den Rittersaal und alle anderen Räume. Von außen sieht sie gar nicht so groß aus, doch innen hat sie unwahrscheinlich viel zu bieten. Jeder Raum sieht anders aus. Sogar eine kleine Kirche gibt es. Von Waidbruck aus ist die Burg zu Fuß auf einem steilen Weg in ca. 30 Minuten zu erreichen, doch es hat sich wirklich gelohnt!

Auf dem Weg zurück Richtung Bozen liegt die wunderschöne Ortschaft Kastelruth. Hier gingen wir noch etwas spazieren. Ein wirklich malerisches Ortsbild, alles ist sauber und die Häuser sind romantisch verziert. Kastelruth ist zwar nicht groß, aber wir haben uns gefreut, dort gewesen zu sein.

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