Tropfsteinhöhle Schulerloch
Oktober 2016


Für den Rückweg vom Playmobil FunPark in Zirndorf hatte ich extra für's Kindchen eine kleine Überraschung geplant. Weil er unbedingt mal die Erde von innen sehen möchte, wie Kinder nunmal so sind, fand ich nach ein bisschen Recherche die Tropfsteinhöhle Schulerloch in Essing bei Kelheim. Ja ich gebe zu, ein bisschen Umweg mussten wir fahren, aber der hat sich gelohnt.

Es regnete heute schon den ganzen Tag und glücklicherweise hörte es mal für den Moment auf, als wir vom Parkplatz aus dem Auto traten und den steilen Waldweg nach oben zur Höhle spazierten.

Nach ca. 15 Minuten kamen wir an der Höhle an und kauften Eintrittskarten. Die Führungen finden halbsündlich statt und die letzte begann vor wenigen Minuten. Wir konnten die Wartezeit aber gut überbrücken, denn es gab im kleinen Museum noch etwas über die Höhle sowie einen Film über Fledermäuse zu sehen. Leider flogen die Fledermäuse im Oktober noch draußen herum, erst im Winter suchen sie Schutz in der Höhle, weshalb die Höhle von November bis März zum Schutz der Fledermäuse geschlossen bleibt.

Als die Führung begann, versammelten sich alle vor dem Eingang der Höhle, also vor dem ausgebauten Eingang mit Türmchen.

Über die Mikrofonanlage konnten wir alles gut verstehen. So erfuhren wir einiges über die Fledermäuse und als wir die Höhle betraten, umhüllte uns eine angenehme Kälte und reine Luft. Einmal tief durchatmen, denn hier riecht man mal staub-, pollen- und strahlungsfreie Luft. Ein Genuss.

Gezeigte und erklärt wurden in erster Linie die zahlreichen Stalagmiten. Jeder kennt sie und doch ist es immer wieder ein Naturschauspiel. Einige sind bunt angeleuchtet.

Eine Besonderheit des Schulerlochs ist das Wasserbecken, ein Becherstalagmit, was bisher weltweit einzigartig ist. In noch in keiner anderen Höhle der Welt konnte ein gleichartiges Gebilde so freistehend im Raum entdeckt werden.

Hinter dem Wasserbecken führte in Weg in die Dunkelheit, wir versammelten uns, hielten inne und das Licht wurde gelöscht. Es war stockfinster, die schwärzeste Dunkelheit, die man sich vorstellen kann. Dazu Stille. Wunderschön. Selbst das Kindchen hielt still, er war fasziniert.

Zum Schluss der Führung gab es noch ein Highlight. Die Höhlendecke, -wand und -boden wurden in Farben getaucht und über einen Beamer erschienen Bilder und mitreißende Klänge. Eine Zeitreise in die Vergangenheit, von der Erdentstehung, eintauchen ins Jurameer bis zur Begegnung von eiszeitlichen Tieren und Neandertalern. Moderne Technik macht's möglich und hier steckt viel Liebe zum Detail drin.

Von der 30-minütigen Führung waren wir alle drei sehr beeindruckt und nun weiß das Kindchen auch, wie zumindest ein Berg von innen aussieht. Ingesamt eine lohnende Unternehmung, aber nur extra deshalb würden wir den weiteren Weg aus München nicht machen. Aber so lag es auf dem Weg und das war pefekt für alle Beteiligten.