Golf von Salerno
vom 18.09. bis 21.09.2009


Die Idee für diesen Kurztrip war wieder einmal sehr spontan. Basti machte den Vorschlag hierfür, ich suchte uns ein Ziel heraus und zwei Tage später buchten wir den Flug mit Tuifly und das Hotel. Das erste Mal seit drei Jahren, dass wir mit einem Ferienflieger flogen und in einem Touristenhotel wohnten. Dass Basti diesen Trip so geplant hat, ahnte ich zu diesem Zeitpunkt nicht. Mir kam es auch nicht komisch vor, auch wenn Strand für uns ungewöhnlich ist, aber schließlich ist es auch mal wieder schön, für ein paar Stunden am Strand zu liegen und ein Buch zu lesen. Zumindest stellte ich mir das so vor und freute mich schon drauf.

1. Tag
Nach vier Wochen war es endlich soweit. Gegen 5:00 Uhr klingelte der Wecker, 6:00 Uhr liefen wir zur S-Bahn und 7:00 Uhr standen wir am Flughafen. Eingecheckt hatten wir bereits am Vortag über Web-Check-In und konnten uns die Plätze in der ersten Reihe sichern. Pünktlich um 8:15 Uhr hob der Flieger ab in die Sonne. In Neapel erwartete uns blauer Himmel mit 22°C.

Am Flughafen suchten wir die Autovermietung und ich stellte fest, dass ich mir den Voucher nicht ausgedruckt hatte. Ich wusste auch nicht mehr, bei welchem Anbieter wir das Auto letztenendes reserviert hatten, da wir dieses nur über einen Vermittler buchten. Wir liefen also von einem Schalter zum nächsten und fragten uns durch, immerhin hatte ich eine Buchungsnummer dabei. Der vierte Schalter verwies uns zum fünften und dort bekamen wir schließlich unser Auto. Der Parkplatz ist etwas weiter weg, aber wir fanden ihn schnell, stiegen ins Auto und düsten davon.

So einfach war das aber gar nicht mit dem Davondüsen. Die Straßen sind teilweise mehr als eng, es wird einfach geschoben und gedrängelt, dass drei Autos nebeneinander Platz haben und von vorne noch eins entgegenkommt.

Dank unseres Navi’s fanden wir den 1 1/2 Stunden entfernten Ort des Hotels, Paestum, am Golf von Salerno, sehr schnell und das Hotel selbst stand groß auf tausend Hinweisschildern. Es gab einen hoteleigenen Parkplatz, den wir gleich beanspruchten und bezogen unser Zimmer mit Ausblick auf den Pinienwald.

Durch den Wald führt ein kleiner Weg zum Strand, der musste natürlich erstmal begutachtet werden. Ein schöner Sandstrand tat sich auf, zwar abgezäunt für Hotelgäste, aber vorne war der Zaun offen und wir konnten einen schönen kleinen Strandspaziergang machen (Foto rechts).

Der Plan, nach drei Jahren zumindest mal für einen halben Tag am Strand zu liegen und ein Buch zu lesen, scheiterte daran, dass ich vergessen hatte, unsere Badesachen einzupacken. Ich bin’s einfach nicht gewohnt, in den Urlaub die Badesachen mitzunehmen. Letztenendes fanden wir dafür sowieo keine Gelegenheit.

Die Gegend rund um Paestum sorgte für einen erfüllten Nachmittag. Wir liefen zurück ins Hotel, holten unsere Sachen und düsten in die nahegelegene antike Poseidona, eine römische Kolonie von 273 v. Chr.

Seismische Störungen und Rodung verwandelten das Gebiet, auf dem die antike Stadt errichtet wurde, in Sumpfland. Erst im 18. Jahrhundert wurde sie beim Straßenbau ausgegraben. Wir besichtigten vom Tempel der Ceres, über das Amphitheater, die Bäder, Straßen und Wohngebäude bis hinüber zum Tempel des Neptun und Tempel der Hera, „Basilika“, alles, was es hier zu sehen gibt. Überall sind Hinweistafeln mit wertvollen Informationen über jeden Tempel bzw. jeden einzelnen Teil der Anlage angebracht (Foto links).

Entlang an der Küste in Richtung Süden fuhren wir in das Städten Agropoli. Hierzu stand geschrieben, dass sich ein Stopp wegen der schönen Altstadt mit ihren engen Gassen lohnen würde. Wir fanden einen Parkplatz und liefen ins Zentrum, aber von engen Gassen keine Spur.

Die Einkaufsstraße nach hinten geschlendert, standen wir vor einer hohen breiten Treppe, liefen diese nach oben, durch ein Tor hindurch und standen in der eigentlichen beschriebenen niedlichen Altstadt. Die Gassen, gerade mal so breit wie ein Auto, bestanden zum Teil nur aus Stufen anstatt aus Straße. Wir bummelten durch die Altstadt hinauf auf die Festung, einen anderen Weg wieder zurück und genossen dabei die Ruhe. Hier fahren keine Autos und der Stadtlärm ist zu weit weg, um ihn zu hören. Es gefiel uns äußerst gut hier.

Zurück zum Auto fuhren wir die Küste noch ein Stückchen weiter, drehten dann aber um, da wir so gerne den Sonnenuntergang von unserem Strand aus beobachten wollten.

Auf dem Rückweg zum Hotel verfuhren wir uns erst einmal, was ja nichts mehr neues mehr ist und kamen pünktlich kurz vor Sonnenuntergang am Strand an. Hach war das herrlich :-) (Foto rechts).

2. Tag
Schon beim Aufstehen erfreuten wir uns an dem blauen Himmel und der aufgehenden Sonne und nach dem reichhaltigen Frühstück fuhren wir bereits 8:45 Uhr vom Hotel los in Richtung Norden. Heute wollten wir die Amalfiküste abfahren. Unser Navi brachte uns zielsicher durch viele Ortschaften hindurch, in denen das perfekte Verkehrschaos herrschte. Das Autofahren war eine Kunst, ich machte mir eine Spaß daraus, mich zwischen den Autos hindurch zuschlängelt, auf’s Gehupe nichts zu geben, ohne Verkehrsregeln zu beachten einfach abzubiegen. Ich passte mich schnell dem italienischen Fahrstil an, aber ich überfuhr zumindest keine roten Ampeln, ließ die Fußgänger über die Straße gehen und öffnete nicht einfach die Fahrertür zum Aussteigen ohne nach hinten zu sehen, ob ein Auto kommt. Zum Glück hatten wir Vollkasko ohne Selbstbeteiligung.

In Salerno angekommen nahmen wir die Abzweigung nach Amalfi und schon ließen wir das Chaos hinter uns. Die Küste lag uns zu Füßen und wir freuten uns auf einen sonnigen Tag voller schöner Eindrücke.

Wir fuhren gar nicht weit, ungefähr bis Vietri sul Mare und hielten schon das erste Mal an einem Restaurant für ein Foto an und genossen erste atemberaubende Ausblicke auf die ganze Küste (Foto links). Wir durchfuhren Cetara, parkten unser Auto in Maiori für einen kleinen Spaziergang und verschwanden dort in der nächsten Gasse. Die Gassen scheinen Verbindungswege zu den einzelnen Häusern zu sein. Treppen fuhren hinauf zu den Wohnungstüren, manchmal bestanden die Gassen nur aus Treppen um zur nächsten Gasse zu gelangen. Sie sind teilweise so eng, dass wir nicht nebeneinander laufen konnten, von Wäscheleinen durchzogen.

Der nächste Stopp galt dem Örtchen Amalfi, was genau wie Maiori, zwischen Berge und Meer gedrängt an einem Hang liegt. Wir suchten einen Parkplatz, kein leichtes Unterfangen, und spazierten auch hier durch die kleinen engen Gassen. Hinter jeder Ecke könnte sich ein Restaurant befinden. Wirklich sehr hübsch hier. Nach einer Weile tauchte plötzlich neben uns wie aus dem Nichts die Kathedrale von Amalfi auf, der Duomo di Sant`Andrea aus dem 9. Jahrhundert. Hinauf führt eine steile Treppe, links davon befindet sich der Glockenturm aus dem Jahre 1276 mit für die süditalienische Romanik typischen arabisch durchflochtenen Bögen.

Nachdem wir Eis und Panini verspeisten, schlenderten wir zurück zum Parkplatz und bestaunten währenddessen die wundervollen großen und kleinen Yachten sowie ein Brautpaar.

Wir folgten der Küstenstraße weiter, schnell konnten wir hier nicht fahren und irgendwann erreichten wir den Parkplatz für die Grotta dello Smeraldo. Die wollte ich eigentlich sehen, aber nachdem so viele Busse den Parkplatz belegte und Touristenmassen zur Grotte strömten, fuhren wir weiter. Es ist ja nicht so, dass wir noch nie eine Grotte gesehen hätten, aber interessant wäre sie bestimmt gewesen.

Egal, es ging weiter und unterwegs genossen wir die schönsten Ausblicke auf die Küste, die im Meer liegenden Yachten, überall Pinien, die wir besonders mögen, weiße Häuser. Einfach traumhaft! (Foto rechts).

Wir erreichten Praiano und warfen von der Straßen einen Blick hinunter. Anhalten für einen Spaziergang wollten wir hier nicht, lieber später in Positano, da dieser Ort mehr verspricht.

Positano wird als „tief beeindruckender und traumhaft schöner Ort, der nicht ganz wirklich zu sein scheint“ bezeichnet. Die Stadt soll sich in Stufen den Hang hinaufziehen und im stimmungsvollen Zentrum soll es enge gepflasterte Gassen, Häuser mit gewölbten Dächern und hübsche Terrassen sowie Gärten geben. Doch wir fanden zuerst ein wahnsinniges Chaos vor. Menschenmassen, Gedränge unter den Autofahrern. Wir durchfuhren die Stadt eineinhalb Mal, bis wir einen Parkplatz fanden.

Den Weg ins Zentrum fanden wir zwar schnell, allerdings haben wir davon nicht sehr viel gesehen, außer Menschenmassen und Souvenirgeschäfte. Wir kämpften uns hindurch zur kleinen Kirche Santa Maria dell‘Assunta, deren Kuppel mit gelben, blauen und grünen Kacheln geschmückt ist. Wir stiegen eine steile Treppe hinauf um dem Treiben von oben zuzusehen und einen besseren Überblick zu haben (Foto links).

Nach einer Dreiviertelstunde wollten wir weiter, es war uns einfach zu voll hier. Schade.

Auf der Sorrentinischen Halbinsel angekommen, beschlossen wir, Sorrent ausfallen zu lassen. Noch so eine überfüllte Stadt würde das wunderschöne Bild der Amalfiküste schaden. Und laut Beschreibung in unserem Ausflugsheft soll Sorrent sehr gut von Touristen besucht sein.

Wir behalten lieber die Amalfiküste so in Erinnerung, auch wenn wir uns Positano anders vorgestellt hatten, vielleicht so Amalfi, ruhig und niedlich. Trotzdem bin ich sehr glücklich darüber, endlich auch einmal diese landschaftlich sehr reizvolle Küste gesehen zu haben, und das auch sehr ausführlich.

Über Castellammare di Stabia ging es auf die Autobahn und zurück zum Hotel. Dort angekommen, zogen gleich zwei Gewitter auf. Wir fuhren nochmals an den Strand und konnten die Blitze beobachten, die da hinten an der Amalfiküste senkrecht in den Boden schossen. Hinter uns über den Bergen donnerte es zeitgleich und die Stimmung wurde unheimlich, sodass wir uns ins Hotel verzogen und lieber zum Abendessen gingen.

3. Tag (der besondere Tag...)

Ein Blick aus dem Fenster verriet uns, dass es heute wieder ein sonniger und warmer Tag werden würde. Die Wolken und das Gewitter von gestern Abend sind verzogen, die restlichen Wolken sind gerade auf dem Weg ins Bergland, die Sonne strahlte und nach dem reichhaltigen Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Vesuv. Wir wählten die schnellste Verbindung, ganz ohne Verkehrschaos. Laut Straßenkarte schien Ercolano der beste Ausgangsort zu sein. Im Ort selbst aber war die Zufahrtsstraße auf den Vesuv sehr schlecht gekennzeichnet. Unser Navi hatte zwar einen Vesuv-Busbahnhof gefunden, an dem die Busse abfahren, aber wir wollten ja mit dem Auto hinauf. Zufällig in die richtige Richtung verfahren, fanden wir ein Schild mit der Aufschrift „Parc Nationale de Vesuvio“ und folgten diesem. Plötzlich tauchte dann auch genau vor uns ein Bus auf, der unschwer als Vesuv-Bus zu erkennen war. Wir folgten ihm. Das war gut so, denn an den meisten Kreuzungen waren keine Hinweisschilder mehr angebracht. Leider musste der Bus an einer Haltstelle mitten im Chaos anhalten, so dass wir keine andere Wahl hatten, weiterzufahren und nun selbst wieder Ausschau zu halten. Doch ab hier sichteten wir wieder Hinweisschilder und fanden schließlich auch die Auffahrt. Juhuuu, geschafft … oder auch nicht. Wir standen vor einer Schranke mit Vollsperrscheibe und mussten umdrehen. Scheinbar ist diese Auffahrt gesperrt. Ein älterer Herr gestikulierte uns den richtigen Weg, also Berg runter und unten nach links. Toller Wegweiser, aber gut, wir fuhren den Berg hinunter und unten nach links. Da stand auch wieder ein Hinweisschild, nur führte uns dieses durch eine kleine Müllhalde, die Straße wurde zur Schotterpiste und der Müll immer mehr. Waren wir hier wirklich noch richtig? Von links tauchte ein Auto auf, der Fahrer fragte, wohin wir den wollen, wir antworteten mit Vesuvio. Er winkte und gab zu verstehen, dass wir ihm folgen sollen. Die Straße wurde immer enger, von vorne kamen uns in paar Autos entgegen, wir mussten zurücksetzen, die Autos irgendwie vorbeilassen, obwohl die Straße gerade mal Platz für ein Auto hatte. Kaum waren die vorbei und wir drei Meter vorwärts gekommen, kamen schon die nächsten Autos von vorne. Stoßzeit auf der Müllhalde. Endlich konnten wir weiterfahren und erreichten eine kleine Kreuzung, der Fahrer vor uns wies uns an, wir sollen da vorne nach links abbiegen. Wir bedankten uns herzlich und bogen da vorne nach links ab. Tatsächlich fanden wir wieder ein Hinweisschild und schwups waren wir auf der offiziellen Zufahrtsstraße hinauf auf den Vulkan. Umständlicher wäre es gar nicht gegangen.

Die Auffahrt bot eine herrliche Aussicht auf Neapel und bis zu den Inseln Ischia und Capri. Oben angekommen, hangen die Wolken leider etwas tief und verdeckten den Gipfel des Vulkans. Wir parkten das Auto, zahlten die Eintrittsgebühr und wanderten hinauf zum Krater.

Der Blick hinein in 200 Meter Tiefe faszinierte uns und an einigen Stellen qualmte es sogar heraus. Ein Zeichen dafür, dass der Vulkan immer noch lebt (Foto rechts). 1944 wurde die letzte Explosion aufgezeichnet. Wir konnten nur die Hälfe des Kraters erwandern, er misst einen Durchmesser von 600 Metern. An der qualmenden Stelle roch es nach Schwefel. Auf der anderen Seite versteckte sich Neapel unter den Wolken, aber sobald diese aufzogen, konnten wir das komplette Land überblicken. Am hinteren Ende des Krater angekommen, drehten wir um und liefen zurück.

Pompeji sollte unser nächstes Ziel sein.

Wir fanden Pompeji Dank Navi sehr schnell, dafür umso umständlicher einen Parkplatz. Nachdem wir das Auto endlich unterbrachten, aßen wir eine Kleinigkeit und los ging‘s zu der äußerst sehenswerten Ausgrabungsstätte. Das Erdbeben von 62 n. Chr., das die Stadt erschütterte, war nur ein kleines Vorspiel. Zerstörte Teile wurden wieder aufgebaut, doch der Ausbruch des Vesuvs 79 n. Chr. war die eigentliche Katastrophe. Pompeji und seine Einwohner wurden aus einem Meer von Asche und Schlacke begraben. Erst 1750 wurden die Überreste Pompeji‘s entdeckt.

Um die Anlage komplett zu besichtigen, den Guide zu lesen oder dem Audioguide zu folgten, benötigt man eigentlich einen ganzen Tag oder auch zwei, so riesig ist Pompeji. Wir hatten leider nicht so viel Zeit, nahmen uns deshalb ein kleines Infoheftchen mit, um die wichtigsten Sachen erklärt zu bekommen. Es ist erstaunenswert, wie die Archäologen das Leben von vor knapp 2000 Jahren anhand von Gestein, Grundrissen, vielleicht sogar erhalten gebliebenen Spuren rekonstruieren können (Foto links). Teilweise sind sogar Wandbilder so gut erhalten, dass sich der Besucher zurückversetzt in die Vergangenzeit fühlt.

Wir entdeckten auf unserem Rundgang eine Ausschreibung in Form einer Inschrift, die „übersetzt“ bedeutete, dass demnächst ein Gladiatorenkampf im Teatro Grande stattfindet.

Die Katastrophe aber am deutlichsten anschaulich machen die Gipsabgüsse der überschütteten Menschen. Unter der Asche bildeten sich Hohlräume, in die Gips gegossen wurde. Die Ergebnisse liegen in einem Schaukasten und sorgten für nachdenkliche Minuten.

An diesem halben Tag konnten wir schon sehr viel von Pompeij besichtigen, wie das Forum, das Amphitheater, das Macellum, die Stabianer Thermen, die Gladiatorenkaserne und die meisten der Wohnhäuser. Insgesamt hat sich der Eintrittspreis sehr gelohnt und mit 11,00 Euro nicht mal überteuert.

Da es bereits später Nachmittag geworden ist, nahmen wir von hier aus den direkten Weg zurück ins Hotel. Wir wollten am Abend noch einmal an den Strand, den Sonnenuntergang über dem Meer beobachten. D. h. Basti wollte unbedingt, er gab auch Gas, damit wir es pünktlich schafften.

Am Strand angekommen, hatten sich zwar Wolken vor die Sonne geschoben, aber als sie über dem Meer eintauchte, verschönerte sie uns die Zweisamkeit am Strand mit einem herrlich leuchtenden Rot.

Weit und breit war keine Menschenseele zu sehen und da es keinen besseren Augenblick während dieser Reise geben konnte, holte Basti die Decke und eine Kiste aus dem Auto und während ich eine Sandburg baute, umzäunte er die Decke mit 10 Fackeln. Bei dem Anblick wurde mir warm ums Herz. Schweigend blickten wir auf das rauschende Meer hinaus und erfreuten uns an diesem wertvollen Moment in trauter Zweisamkeit. Basti zauberte wundervolle Musik heraus und stellte mir schließlich die wohl wichtigste Frage im Leben, die mit einer kleinen Flasche Champagner besiegelt wurde. Es war der Abend unserer Verlobung und nur ein Stern hat es gesehen...

4. Tag

Ganz aufgeregt von gestern Abend konnte ich meine Gedanken noch nicht richtig sammeln. Dass draußen die Sonne nicht schien, sondern sich eine Wolkendecke breit machte, war uns heute total egal, wir hatten nun ganz andere Gedanken im Kopf und vom Frühstück brachte ich vor Aufregung auch nichts runter. Dennoch wollten wir noch etwas kleines unternehmen, bevor wir gegen 14:00 Uhr am Flughafen sein müssen.

Wir brauchten ca. 1 1/2 Stunden nach Pozzuoli, aber wohin wir genau wollten, wussten wir auch nicht. Eigentlich zu den Phlegräischen Feldern, die ich aber mit den Solfatara verwechselte. Das kommt davon, wenn der Reiseführer zu Hause im Schrank liegt, oder wenn man ganz aufgewühlt ist, hihi :-) Aber egal, es hatte sowieso angefangen zu regnen. Wir parkten das Auto in einer Seitengasse in Pozzuoli und suchten uns ein kleines Café, um darauf zu warten, dass der Regen aufhörte. Wir saßen fast eine Stunde und es gab sehr viel zu erzählen, dass wir die Zeit verpassten. Erst gegen 13:00 Uhr wurden es heller und wir gingen noch ein wenig spazieren. Zum Glück hatten wir an den letzten drei Tagen so schönes Wetter, dass uns der heutigen Regentag gar nicht störte. Ich hatte sowieso keinen Plan zurecht gelegt, vielmehr dachte ich daran, heute am Strand zu liegen bis wir zum Flughafen müssen. Aber die Badesachen lagen ja sowieso zusammen mit dem Reiseführer immer noch zu Hause.

Der Flughafen war von hier aus nur 20 Minuten entfernt und nachdem wir das Auto abgaben, dachten wir eigentlich, ganz pünktlich zu sein, aber die endlose Schlange am Check-In-Schalter machte uns plötzlich Angst. In einer Dreiviertelstunde wäre bereits Boarding und die Passagiere warteten immer noch ungeduldig. Wir waren die letzten in der Schlange und somit die letzten, die eincheckten. Folglich bekamen wir einen Platz ganz vorne und einen ganz hinten. Naja, nach dem Einchecken nahmen wir die Beine in die Hand und bei den Sicherheitskontrollen angekommen, mussten wir wieder warten. In 10 Minuten würde der Flieger starten und vor uns standen noch so viele Leute an, die scheinbar keine Eile hatten. Endlich am Gate angekommen, warteten noch alle darauf, in den Bus einsteigen zu dürfen. Wir waren also doch noch pünktlich.

Mit einer halbstündigen Verspätung hoben wir schließlich gegen 16:00 Uhr ab und die Gedanken an gestern Abend zauberten während des gesamten Fluges ein glückliches Lächeln auf mein Gesicht.

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