Ibiza
Hippie, Strände und Sonnenuntergänge
23. Mai 2017 - 30. Mai 2017



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Um 2:45 Uhr klingelte mein Wecker. 3:00 Uhr schlürfte ich bereits meinen Kaffee, Basti organisierte ein DriveNow und das Kindchen zog sich aufgeregt an. Mitten in den Nacht in den Urlaub zu starten fand ich in meiner Kindheit immer äußerst spannend und ziemlich cool. Dem Kindchen ging's da nicht anders.

Um 3:50 Uhr waren wir in der Spur und fuhren zum ersten Mal per CarSharing (DriveNow) zum Flughafen. Im P20 können CarSharing-Autos abgestellt werden und inklusive der 12,00 € Flughafengebühr kostete uns die Fahrt genauso viel wie das S-Bahn-Ticket, nur dass wir ca. 1 Stunde flotter waren.

Zum Glück ging es beim Check-In schnell, wir mussten ja nur den Koffer abgeben. Unseren einen Koffer für drei Personen. Die Dame am Check-In fragte zur Sicherheit nochmal nach, hihi.

Um 5:00 Uhr durch die Sicherheitskontrollen durch, starteten wir pünktlich 6:00 Uhr in Richtung Süden. Der Flug verlief ruhig und nach knapp 2 Stunden landeten wir auf Ibiza.

Der erste Eindruck erschrak uns direkt. Die Ankunfts- und Abflugshalle sah aus, als ob hier eine riesen Sause gestiegen wäre. Die Mülleimer quillten mehr als über, der ganze Müll lag herum, in der kompletten Halle verteilt. Es ekelte uns und auch die anderen Passagiere. Durch die Müllberge schlängelten wir uns zum Baggage Claim und holten unser Mietauto ab, ein roter Seat Leon, echt nett für uns drei.

In einem Supermarkt versorgte ich uns schnell noch mit Latte Macchiato, Keksen, Semmeln und etwas zum Frühstück und weil wir erst am Nachmittag unser Hotelzimmer beziehen durften, suchten wir uns einen Strand, an dem wir zwischenzeitlich verweilen konnten. Also auf zur Cala Bassa.

Ohne Navi und nur mit Straßenkarte aus dem Reiseführer fanden wir diesen, ohne uns einmal zu verfahren.

Die Bucht ist schön, das Wasser türkis und dunkelblau, die Felsen rot. Wir setzten uns auf eben diese und frühstückten. Danach ging es den Strand entlang, den Felsen auf der anderen Seite hoch und durch Pinienwald an der Klippe entlang bis der Weg nicht weiterführte.

Dort drehten wir um und blieben bis zum Nachmittag am Strand.

Das Kindchen sprang durch die Wellen und wühlte sich nass durch den Sand. Gut, dass wir keine Handtücher dabei hatten.

Gegen 14:30 Uhr nahmen wir den Weg zum Hotel Abrat in San Antonio, ohne Navi, einfach dem Gespür nach. Ich hatte nicht mal eine Adresse dabei und wusste nur, wo und in welcher Himmelsrichtung es ungefähr liegen könnte. Auch diesmal fanden wir unser Ziel ohne großartiges Verfahren.

Wir checkten ein und bekamen ein Zimmer im 2. Stock mit Meerblick. Ein fantastischer Panoramablick über die schöne Bucht.

Zum Hotel gehört ein Pool und da wollte das Kindchen als nächstes hin.

Zwei Runden geschwommen, ein bisschen herumgealbert und gesonnt, spazierten wir anschließend durch den Garten des Hotels, an die Bucht und dem dortigen winzigen Sandstrand und sammelten Muscheln.

Der Hunger meldete sich, das Buffet eröffnete erst um 19:30 Uhr. Für uns, die seit 2:45 Uhr wach sind, kein anständiges Frühstück und Mittagessen hatten, war 19:30 Uhr definitiv zu spät.

Zum Essen gab eine kleine Auswahl an kaltem Buffet mit verschiedenem Fleisch- und Fischangeboten sowie Salate und warmes Gemüse. Keine große Auswahl, aber geschmacklich in Ordnung.

Nach dem Essen wollte das Kindchen nochmal ans Ufer und dort stiegen wir über die Steine dem Sonnenuntergang entgegen. Ein langer Tag von vor Sonnenauf- bis nach Sonnenuntergang ging zu Ende.

Der Norden

Einer unserer Ausflüge führte uns über Santa Agnès de Corona nach Sant Joan durch ein ländliches Inselidyll. Vorbei an Oliven- und Affenbrotbäumen legten wir zuerst einen Stop in Santa Agnès ein, was nur aus ein paar Häusern, einer Kirche und einem Spielplatz besteht.

In Sant Joan bogen wir ab nach Portinatx. Am Ende der Ortsstraße gelangten wir zu einem Parkplatz und stiegen von dort aus am gegenüberliegenden Felsen nach oben und blickten nach rechts. Da konnten wir den 24 Meter hohen Leuchtturm Far des Moscarter mit seiner spiralförmigen schwarzweißen Farbringelung sehen, zu dem wir wandern wollten.

Der Weg ist laut Reiseführer 1,16 Kilometer lang. Das Kindchen lief voraus, kletterte überall energiegeladen hinauf, doch gegen Ende führte der Weg gefährlich an tief abfallenden Klippen entlang.

Am Leuchtturm angekommen pausierten wir mit Verstärkungskekse, bevor wir den Rückweg antraten, diesmal ohne uns zu verlaufen. Das Kindchen kämpfte sich tapfer zurück, ihn verließen nämlich die Kräfte, was bei der Hitze kein Wunder war.

Wieder am Auto ein Blick auf die Uhr, es war bereits 17:30 Uhr, gegen 14:00 Uhr waren wir losgelaufen und weil das Kindchen so k.o. war von der Wanderung, sprang er im Hotel gleich nochmal in den Pool :-)

Café del Mar

Schon am zweiten Abend hatten wir uns vorgenommen, zum legendären Café del Mar zu gehen. Immerhin war das der Grund, weshalb wir überhaupt nach Ibiza geflogen sind. Gegen 20:00 Uhr, die Sonne stand schon tief, nahmen wir die Uferpromenade bzw. die Steine unterhalb davon und liefen einmal um die Kurve und ein bisschen geradeaus und dann sahen wir es schon. Man hat ja so eine Vorstellung von bestimmten Orten, wo man schon immer gerne einmal hin möchte. Nun waren wir also hier, seit mindestens einem Jahrzehnt daran gedacht, aber nie in Angriff genommen.

Die dominierende Musik kam allerdings aus dem Mambo nebenan, am Café del Mar schien es ruhiger zuzugehen. Wir bummelten einmal durch und stiegen dann auf den Felsen herum. Der Sonnenuntergang war ein Traum, Yachten und Segelboote verweilten vor der Küste in der Abendsonne, Menschen aus aller Welt saßen im Café oder auf den Felsen davor und genossen diese einmalige Atmosphäre. Während des Sonnenuntergangs wurde leise Chillout-Musik aufgelegt und auch, wenn das Mambo nebenan teilweise das Café del Mar übertönte, hielt dieses zum Sunset innen, um nur die Musik aus dem Café del Mar zu hören.

Als die Sonne weg war, gab es Applaus und Gejubel, was ich persönlich emotional fand, andere vielleicht nicht, aber ich bin ja sowieso ein spezieller Fall.

Zwei Männer holperten anschließend mit Feuerfackeln durch die Menge und führten auf den Felsen Kunststücke vor.

Im gleichnamigen Shop hinter dem DJ-Pult kaufte ich eine kleine Tasche.

Für einen anderen Abend hatten wir uns einen Tisch für 20:00 Uhr reserviert, und zwar für die Mindestverzehrmenge von 45,00 € pro Erwachsener. Dafür wurden wir für die zweite Reihe eingetragen. Die Tische in der zweiten Reihe sind aber zu klein für drei Personen und so durften wir dann doch in die erste Reihe, also auf der Terrasse ganz vorne, Platz nehmen, wo die Mindestverzehrmenge eigentlich 65,00 € liegt. Für uns nicht :-) Das fanden wir sehr cool.

Wir bestellten zwei vegetarische Quinoa-Burger, eine Veggy-Pizza fürs Kindchen, einen Salat, drei Cocktails, Wasser und als Nachspeise Tiramisu und Mandel- Pistazienmouse mit Feigencreme. Der Preis haute uns letztendlich nicht vom Hocker, weil wir solche Preise aus München gewöhnt sind.

Die Sonne ging an diesem Abend allerdings hinter den Wolken unter, aber die Atmosphäre war trotzdem sehr schön und da zu sitzen und zu essen gehörte für uns zum Besuch des Café del Mar dazu.

Als die Sonne weg war, kamen die Feuermänner und zeigten ihre Kunststücke.

Ich wunderte mich zuweilen ein wenig, denn ich dachte, am Café del Mar herrscht sowas wie Partystimming. Ist doch die ganze Insel in Verruf geraten, einzig und allein eine Partyinsel zu sein. Stattdessen sitzen die Leute, jung bis mittelalt, auf den Felsen und hören der Musik zu. Man lässt sich eher berieseln anstatt groß Party zu machen. Wir hatten auch den Eindruck, dass vor dem Mambo eher noch der Bär steppte, während das Café del Mar manchmal etwas ruhiger schien. Dennoch gefiel mir die Atmosphäre dort wirklich sehr gut.

Basti unterhielt sich einmal mit einem Briten in seinem Alter, zweifacher Familienvater, der letzte Nacht eine Disco hier auf Ibiza besuchte, in der Booka Shade auflegte wurde und zeigte ihm ein Video. Von 23:00 Uhr bis 8:30 Uhr war der Kerl tanzen. Wow, unsereins wäre spätestens 1:00 Uhr aus den Latschen gekippt.

Erst am letzten Abend, ja, wir waren jeden Abend dort, zeigte sich nochmal ein Bilderbuchsonnenuntergang, wie ich ihn mag. Mit schöner Musik und Applaus, wie es eben so üblich ist am legendären Café del Mar.

Noch mehr Sonnenuntergänge und Bilder vom Café gibt es im Fotoalbum zu sehen :-) Sogar mein kleines Video zur allabendlichen Stimmung könnt ihr hier sehen.

Eivissa/Ibiza Stadt

Ein Ausflug führte uns in die Inselhauptstadt Eivissa.

Recht schnell kamen wir an und genauso lange suchte ich dann auch nach einer freien Parklücke. Ich fand einen kostenpflichtigen Parkplatz für 35,00 € pro Tagesticket.

Also umgedreht und in den Altstadtgassen weitergesucht und gefunden, wo wir 2,00 € für 4 Stunden bezahlten, denn von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr sind die Parkplätze in der Altstadt gratis. So sagte uns das zumindest der Parkautomat, den wir 10 Minuten lang zu verstehen versuchten.

Wir liefen los und direkt hinein in die historische Altstadt Dalt Vila, einem Unesco-Welterbe. Der Weg war steil, aber die begehbaren Tunnel und Gassen machten es dem Kindchen spannend. Mir gefiel der Anblick der Altstadt.

Oben angekommen, wurden wir von einer sehr schönen Aussicht über die ganze Stadt mit seinem riesigen Hafen belohnt.

Wieder unten gab's ein leckeres, riesen großes Eis und danach ging's weiter zum Hafen.

Dem Kindchen machte die Hitze zu schaffen und hatte keine Lust mehr, hier spazieren zu gehen. Auf der anderen Seite des Hafens, ca. 20 Minuten zu Fuß, gibt es einen Spielplatz, da wollte er dann doch noch hin.

Zuerst fanden wir eine Art Trimm-Dich-Pfad und etwas weiter den Spielplatz. Am Hafen entlang ging's zurück und nach insgesasmt 4 Stunden unterwegs bei dieser Hitze fuhren wir zurück zum Hotel.

Der Südwesten

Über St. Josep de sa Talaia erreichten wir die Cala d'Hort im Südwesten der Insel, eine Bucht mit steinig-sandigem Strand und Ausblick auf die vorgelagerten Inseln Es Vedrà und Es Vedranell. Wir hatten zwar etwas Mühe einen Parkplatz zu bekommen, fanden aber den Strand nicht arg überlaufen. Es war eher ruhig und gemütlich hier.

Eigentlich wollte ich auch noch zum Aussichtspunkt Torre del Pirata und wir folgten einer steinigen Buckelpiste bis zu einem Parkplatz. Weil das Kindchen aber eingeschlafen war, drehten wir um und fuhren zurück.

An einem anderen Tag besuchten wir die Cala Vadella und liefen den schönen Sandstrand zweimal ab und auf dem Rückweg hatten wir noch einmal versucht, den Torre del Pirata zu finden.

Aber wie es bei uns so ist, fuhren wir im Kreis, Berg auf, Berg ab, durch autobreite Gassen hindurch, umgedeht, zurück, immer wieder tolle Aussicht auf die Küste, um am Ende wieder bei der Cala Vadella herauszukommen, aber von einer anderen Seite. Wie ich das geschafft habe, weiß ich bis heute nicht.

In dieser Ecke gibt es es noch eine Vielzahl anderer Strände und Buchten, eine schöne als die andere. Alle haben wir natürlich nicht gesehen, aber das, was wir sahen, gefiel.

Während des Ausflugs bekletterten wir immer wieder die großen Steine am Wasser, suchten und zählten Krabben. Am Anfang erschrak das Kindchen noch richtig vor so einen großen Teil, aber nach der dritten wurde er warm. Ohne Unterlass und mit gutem Gleichgewicht stieg er über die spitzen Steine. Einmal fand er sogar einen Kraken, zwar nur einen kleinen, aber dafür den ersten, den wir jemals zu Gesicht bekamen.

St. Antoni de Portmany und Umgebung

Ein Bootsausflug sorgte dafür, dass wir uns den riesigen Hafen von St. Antonio näher ansahen. Der Weg vom Hotel zum Hafen dauerte zu Fuß ca. 20 Minuten und weil wir zu früh waren, vertrieben wir uns die Zeit am nahe gelegenen Spielplatz.

Der Glasbodenkatamaran startete pünktlich 12:00 Uhr, die zweistündige Tour kostet 16,00 € pro Person das Kindchen fuhr gratis mit.

Am Hafen stehen eine Menge Holzbuden, die allesamt Ausflüge zu Wasser anbieten. Das Kindchen wollte Fische sehen, also entschieden wir uns recht schnell für das Glasbodenboot. Hiervon gibt es zwei, wir nahmen das große blaue, denn dieses hatte in den zwei Rümpfen tatsächlich Fenster eingebaut, durch die wir eine tolle Unterwassersicht hatten und Quallen und Fischschwärme sehen konnten.

Das andere Glasbodenboot im Hafen, ein weißes, welche die gleiche Rundfahrt anbietet, hat nur ein kleines Fenster nach unten, drumherum passen sicher keine 10 Personen.

Das Boot steuerte zuerst zwei Buchten an und danach das Aquarium in St. Antonio. Der Eintritt ist bereits inbegriffen, aber wir durften nur 10 Minuten hineingehen.

Weiter ging die Fahrt zu Stränden, Buchten, Grotten, vorbei an Steilklippen und bizarren Felsformationen entlang der nördlichen Küste von St. Antonio.

An einer Bucht stoppte der Katamaran, blieb 20 Minuten stehen und währenddessen hüpften einige Gäste ins Wasser. Es lief chillige Musik, wir bekamen gratis Sangria und die Kinder Orangensaft.

Gegen 14:15 Uhr kamen wir im Hafen an und das Kindchen hüpfte noch ein bisschen durch den Sand am langen Strand von San Antonio.

Abreise

Unser Rückflug war für 9:10 Uhr geplant, zwar nicht ganz so zeitig, wie der Hinflug, aber genauso nervig, weil wir schon 5:45 Uhr aufstehen mussten. Die Rezeptionsdame hatte uns freundlicherweise ein kleines Frühstück vorbereitet. 6:15 Uhr waren wir in der Spur und am Flughafen angekommen standen wir sogar am Check-in-Schalter ganz vorne. Dummerweise verspätete sich der Flug um eine halbe Stunde und so saßen wir eine Stunde rum und langweilten uns. 9:40 Uhr ging's dann endlich los und 12:20 Uhr kamen wir in München an.

Fotoalbum Ibiza