Sächsische Schweiz
Wandern im Elbsandsteingebirge
April 2023


An Ostermontag hatten der Mann und ich die Gelegenheit, eine Wanderung zu zweit zu unternehmen. Da wir die zweite Osterferienwoche im Erzgebirge bei der Familie verbrachten, konnte das Kindchen bei den Großeltern und Cousins bleiben.

Punkt 10:00 Uhr düsten wir zwei los in die zwei Stunden entfernte sächsische Schweiz mit seinem landschaftlich einzigartigen Elbsandsteingebirge. Dort wollte ich schon seit längerer Zeit einmal hin, denn diese Landschaft zählt zu einer der schönsten Fotospots in Deutschland und das konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen.

Im Internet hatte ich versucht eine Wanderroute zu planen und einen entsprechenden Parkplatz ausfindig zu machen. Das war etwas schwierig, denn auf allen Webseiten standen immer andere Touren beschrieben von jeweils anderen Parkplätzen ausgehend.

Ich suchte mir den Ort Rathen heraus, von dort aus wurde eine Route über zweieinhalb Stunden beschrieben. Als wir schließlich vor Ort ankamen, stellte sich heraus, dass der Kurort Rathen teilweise autofrei ist. Vor Ort sieht manchmal alles anders aus.

Die vom Navi vorgeschlagene Straße entpuppte sich als Sackgasse, die Straße führt aber für Anwohner tatsächlich direkt in den Ort hinein. Kurz vorher tat sich aber ein großer Wanderparkplatz auf. Natürlich waren wir nicht die einzigen bei diesem schönen Frühlingswetter. Links am Straßenrand entdeckte ich allerdings dann doch noch eine Lücke und quatschte das Auto darein.

Drei Meter gelaufen standen wir vor einer großen Wanderkarte, rechts der Straße führte ein Waldweg hinab in den Ort. Ach wie schön.

Kurze Zeit später standen wir alleine im Wald und genossen diesen ersten wundervollen Frühlingstag mit herrlichem Waldduft.

Unten im Ort tat sich die nächste Wanderkarte auf. Darauf war der Malerweg gekennzeichnet, den ich gerne gehen wollte. Also immer der Nase nach hinein in den nächsten Wald. Wenig später teilte sich der Weg nach geradeaus, links hoch und rechts. Wir entschieden uns für links hoch, da dieser Weg mit Bastei gekennzeichnet war. Bastei is the ticket, da wollte ich hin.

Und so kam es, dass wir gefühlt 1000 Stufen nach oben gestiegen und diese einfach nicht enden wollten. Aber wir sind ja sportlich und so war das für uns ja kein großes Problem. Irgendwann linker Hand taten sich im Abstand von wenigen Metern zwei Aussichtsplattformen auf mit jeweils einem wunderschönen Blick über die Elbe. Hier mussten aber die Leute anstehen, weil die Plattformen eigentlich viel zu klein sind für diese Massen.

Dann dauert es gar nicht mehr lange und wir erreichten, zusammen mit vielen, vielen anderen Leuten die Basteibrücke. Sie ist das Wahrzeichen der Sächsischen Schweiz. Durch die Felsformation zieht sich eine 76,5 Meter lange Brücke.

Vom imposanten Aussichtspunkt, dem Ferdinandsfels, blickten wir über spektakuläre Weiten in und über das Elbtal mit seinem Elbsandsteingebirge. Aber die für mich schönste Aussicht lag rechts, nämlich hin zur beeinddruckenden Basteibrücke, über die wir eben gelaufen sind.

Nach einem kurzen Picknick spazierten wir weiter, denn ich wollte noch die Schwedenlöcher sehen. Eigentlich nur des Namens wegen, hatte ich doch überhaupt gar keine Ahnung, was das eigentlich ist. Wir folgten den Hinweisschildern und stiegen dann links hinab in eine Schlucht.

Tatsächlich mussten wir zunächst bei Wikipedia nachlesen, was es damit auf sich hat. Die "Schwedenlöcher" ist eine klammartige Seitenschlucht Felswände in einem fotogenen moosbedeckten grün.

Es wurde kalt während des abenteuerlichen Abstiegs. Weil ich Schluchten schon immer spannend und abenteuerlich finde, hat sich dieser Teil der Wanderung zumindest für mich mehr als gelohnt.

Als wir unten hinaus kamen, trafen wir wieder auf den Weg, der sich am Anfang geteilt hatte. Nun wussten wir, wo wir waren und hatten einen schönen Rundweg zurückgelegt. Allerdings nicht die beschriebenen 6 km, es fühlte sich viel kürzer an.

Nach rechts führte nun der Weg zurück nach Rathen und nach links hinauf zum Amselgrund, am Grünbach entlang und bis zum Biergarten an der Rathewalder Mühle. Dort gönnte ich mir einen Cappuccino mit einem Stück schwedische Apfeltorte. Anschließend liefen wir den selben Weg zurück bis nach Rathen und dort wieder links den Wald hinauf zu unserem Parkplatz. Insgesamt legten wir circa 10 km zurück und hatten damit eine wunderschöne Rundwanderung „entdeckt“, von der ich nicht wusste, dass es überhaupt eine Rundwanderung ist.


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