Barcelona
Städtereise vom 14.03. bis 17.03.2009

Wenige Tage vor Weihnachten buchten wir unsere Städtereise für 2009 und bekamen schon nicht mehr die besten Flüge. Direktflüge am München waren schon ausgebucht für den günstigen Preis, also beschlossen wir, den Umweg über Frankfurt in Kauf zu nehmen, dafür aber günstig zu fliegen. Wir wählten einen zeitigen Hin- und einen späten Rückflug. Später stellte ich fest, dass die erste Lufthansa-Maschine ab München nur fünf Minuten vor uns in Barcelona angekommen ist. Wir haben also nicht mal Zeit verloren :-)

1. Tag
4:00 Uhr klingelte der Wecker, aber irgendwie sind wir wieder eingeschlafen und erst 4:20 Uhr aufgestanden. Bereits 4:55 Uhr würde die S-Bahn zum Flughafen abfahren und bis zur S-Bahn-Station würden wir aber noch 15 Minuten laufen. Also nichts wie raus und die Beine in die Hand genommen. Zum Glück hatten wir unseren Koffer gestern beim Vorabend-Check-In schon abgegeben. Das erste Mal hatte ich uns bereits online eingecheckt, die Sitzplätze ausgewählt und die Boardingpässe zu Hause ausgedruckt. Alles funktionierte super.

Bei gerade mal 2°C kamen wir pünktlich und erleichtert an der S-Bahn-Station an und schon ging es weiter zum Flughafen. Dort noch schnell durch die Sicherheitskontrollen, denn das Boarding sollte bereits in 10 Minuten beginnen. Alles war getimed. Wenn dann nicht diese Maschine ausgefallen wäre. Wir wurden umgebucht, auf eine Stunde später. Zum Glück hätten wir in Frankfurt insgesamt zweieinhalb Stunden Umsteigezeit, so konnte nichts passieren.

In Frankfurt angekommen, hatten wir einen kurzen Weg zum neuen Gate und pünktlich hob der Flieger dann endlich ab in Richtung Sonne.

In Barcelona erwarteten uns 21°C und Sonne satt. So mag ich das. Wir fanden schnell die Linie R10 der renfe (Red Nacional de Ferrocarriles Españoles), das Spanische Eisenbahnunternehmen und kauften uns eine T10-Karte, mit der wir 10 Fahrten in eine Richtung inkl. Umsteigen in andere Linien fahren konnten. Das sollte erstmal reichen.

Der Zug stand bereits da und brachte uns in 20 Minuten in die Innenstadt. Dort hätten wir umsteigen sollen in eine Metro, die uns zum Hotel bringen sollte, verpassten aber die Station und standen plötzlich orientierungslos irgendwo auf dem Gehweg. Zumindest wussten wir, an welcher Metro war waren und mussten nur eine Station zurück.

Dort befragte ich wiederum einen Straßenpolizist, ob er uns den Weg erklären könne, den ich ihn in meiner Stadtkarte zeigte. Nochmals 15 Minuten später erreichten wir endlich unser Hotel, das Hotel Amrey Diagonal auf der Avinguda Diagonal.

Eigentlich nur ein Drei-Sterne-Haus, was aber aufgrund Sauberkeit, Modernität freundlichem Personal, zweckmäßigen Zimmern mit riesigen Betten (Foto rechts) und einem reichhaltigen Frühstücksbuffet vier Sterne verdient hätte.

Nachdem wir uns umgezogen haben, ging's auch schon los auf eine erste Stadterkundungstour. Wir wählten das Barri Gòtic-Viertel, das "Herz Barcelonas". Um dorthin zu gelangen, liefen wir die Av. Diagonal weiter bis Metro-Station Selva del Mar, stiegen in die L4 und fuhren bis Jaume I. Schon standen wir mittem in der Altstadt und hatten erste Orientierungsprobleme. Wir liefen einfach der Nase nach, irgendwann werden wir schon zu den Sehenswürdigkeiten gelangen.

Doch bis dahin liefen wir in falsche Richtungen und verrannten uns ein wenig in den vielen kleinen verwinkelten Gassen. Aber wir waren nicht die einzigen, viele andere Touristen standen an den Straßenecken in ihren Stadtplänen suchend. Wahrscheinlich auch gerade erst angekommen :-)

Nach einiger Zeit, davon hatten wir ja genügend, hatte ich plötzlich das Gefühl, zu wissen, wo wir gerade standen. Und zwar müsste das die Via Laietana sein, die wir dann in Richtung Norden gingen und tatsächlich an der Placa del Rei herauskamen. Diesen Platz wollen wir uns näher ansehen. Den Platz umrahmt der Königspalast Palau Reial Mayor mit dem Wachturm, der einem mittelalterlichen Hochhaus ähnelt, der Palau del Lloctinent mit seinem hübschen Innenhof aus der Renaisance (Foto links) und einer kleinen gotischen Kapelle aus dem 14. Jahrhundert, die insgesamt eine sehr schöne Kulisse bilden.

Wir folgten C. Llibreteria bis zum Plaza de Sant Jaume. Hier wurde und wird nicht nur katalanische Geschichte geschrieben, der Platz ist auch ein hübscher architektonischer Anblick. Rechts steht der Palau de la Generalitat, die katalanische Landesregierung mit einer auffälligen Kuppel.

Gegenüber liegt das Rathaus mit einer neoklassizistischen Fassade (Foto rechts) und einem eigentlich sehenswerten Inneren. Doch hinein durften wir nicht, an beiden Gebäuden standen Wachmänner, die den Zutritt verweigerten. Schade.

Wir bogen kurz nach rechts ein in die C. del Bisbe und unter einen sehr hübschen Torbogen hindurch, weil er uns so gut gefiel. Weiter hinten befindet sich die Placa de Sant Felip Neri, ein kleiner idyllischer Ruhepunkt im Labyinth der Altstadtgassen. Hier befindet sich auch der Eingang zum Kreuzgang der Catedral, doch mussten 5,00 € pro Person Eintritt bezahlt werden. Das fanden wir irgendwie unverschämt und gingen zurück.

Wieder auf dem Plaza de Sant Jaume folgten wir der C. de Ferran und bogen an dessen Ende ab nach links zum Plaza Reial, den wir schon durch die Gassen schon erkannten. Er zählt zu den schönsten Platzensemles der Stadt, was wir voll und ganz bestätigen (Foto links).

Am Rande laden Cafés und Tapas-Bars zum Verweilen ein, in der Mitte steht der Drei-Grazien-Brunnen und wir sahen das erste von Antoni Gaudí entworfene Exemplar, eine modernistische Laterne.

Wir gönnten uns eine Eiswaffel, überquerten die La Rambla und bogen in die Nou de la Rambla ein, um den Palau Güell zu besichtigen. Er ist ein Frühwerk Gaudís und wurde für Eusebi Güell erbaut. Das Gebäude wurde zwar renoviert und ist nun wieder zugänglich, doch zu unserer Zeit hatte es leider geschlossen. Zugern hätte ich die Schornsteine auf der Dachlandschaft gesehen.

Wir schlenderten zurück durch die hellen und dunklen Gassen, so langsam ging's auch wieder mit der Orientierung. Die Plaça de Sant Josep Oriol und die Plaça del Pi lagen auf dem Weg, sie gehören angeblich zu den stimmungsvollsten der Innenstadt, was mir nicht aufgefallen ist. Die Häuser rings herum sind sehr schön verziert mit Blumenmustern und hübschen Balkonen, die es wiederum überall im Zentrum zu sehen gibt.

Nun kamen wir wieder dort heraus, wo wir heute schon einmal waren und hielten uns in Richtung Plaça Nova, die wir noch öfter zu sehen bekommen werden. Nach wenigen Schritten die Via Laietana hinauf standen wir vor dem Palau de la Música Catalana, ein Musikpalast im üppigen Jugendstil mit einer überbordend geschmückten Straßenfassade und mit mosaikbedeckten Säulen (Foto rechts). Leider fanden um diese Tageszeit keinen Führungen mehr statt.

Es ist bereits Abend geworden, der Hunger machte sich bemerkbar, doch in der Altstadt Barcelonas kein Problem. Die berühmten spanischen Tapas-Bars sind hier an fast jeder Ecke zu fnden. Man braucht nur das zu nehmen, dessen Speisekarten am meisten zusagt. Und das taten wir auch. Wir landeten in einer zweckmäßigen und netten (richtig gemütlich sind sie alle nicht) Bar und aßen leckere verschiedene Tapas-Variationen. Der Kellner musste schon mehrmals antanzen, bis wir satt waren :-)

Erschöpft vom zeitigen Aufstehen heute morgen und dem ausgiebigen Altstadtbummel am Nachmittag stiegen wir in die nächste Metro und düsten zurück ins Hotel.

2. Tag
Spät standen wir heute nicht auf, sonst läuft uns ja die Zeit davon. Wir bedienten uns am reichhaltigen Frühstücksbüffet, bei dem alles geboten war, was man für einen guten Start in den Tag braucht und waren gegen 9:00 Uhr auch schon wieder in der Spur.

Wir liefen zur gleichen Metrostation wie gestern und fuhren mit der L4 nach Passeig de Gràcia im Stadtviertel Eixample. Hier sollte unsere heutige Tour durch das Freilichmuseums des Jugendstils losgehen.

Der Passeig de Gràcia ist der reinste Flanierboulevard mit bedeutenden Jugendstilbauten von Gaudí sowie exklusive Modegeschäfte, Luxushotels und Restaurants.

Links eröffneten sich gleich drei sehenswerte Gebäude, das Casa Lleó Morera aus reinstem Jugendstil mit Blumenelementen wohin man sieht, das Casa Amatller, welches eigentlich zu den berühmtesten Häuserblocks am Passeig de Gràcia gehört, aber leider eingerüstet und somit unerkennbar war und das Casa Batlló, das wohl schönste von allen. Es stammt von Gaudí und wurde 1904 umgestaltet.

Gaudí hat sich hierfür von der Natur inspirieren lassen. Die Balkone sehen aus wie Masken, die Steinsäulen wie Elefantenfüße und das Dach besteht aus Schuppen wie die eines Reptils (Foto rechts).

Uns hat das Gebäude nicht nur beeindruckt, sondern darin lernten wir auch das unglaubliche Talent des Genies kennen.

Da uns der Eintritt mit knapp 20,00 € pro Person zu teuer war, haben wir es nur von außen besichtigt und bewundert.

Der Straße folgend, kamen wir bald zum berühmtestens Haus Gaudís, dem Casa Milà, auch La Pedrera genannt. Ein Haus aus Naturstein und ohne tragende Wände mit gewellter Fassadenform und geschwungenen Balkonen. Es sieht nicht wirklich aus wie ein Haus, eher wie eine Skulptur.

Darin befindet sich das Gaudí-Museum, welches wir natürlich unbedingt sehen mussten. Anhand Audioguide und multimedialen Informationen erzählt das Museum über Leben und Werke des Meisterarchitekten.

Nach der Führung darf der Besucher die Dachterrasse besichtigen. Keine gewöhnliche Dachterrasse, sondern eine exzentrische, schon eher kindlich verspielte Landschaft aus verzierten Schornsteinen, die aussehen wie Totems oder Soldaten, mit Treppen verbunden und einer schönen Aussicht über die Stadt und zur Sagrada Família. Zu besichtigten gibt es außerdem eine Wohnung, zu der man über eine Treppe durch einen der Schornsteine gelangt. Mit 10,00 € pro Person aber insgesamt ein teures Vergnügen.

Wir liefen die C. de Provença weiter und über eine Nebenstraße zur Av. Diagonal, die sich im übrigen durch die ganze Stadt zieht. Am Straßenrand entdeckten wir gleich das auffällige Casa Terrades, ein Backsteinhaus, das mit seinen Spitztürmchen an ein kleines Märchenschloss erinnert.

Der C. de Provença folgten wir weiter und kamen nach wenigen Minuten zum weltbekannten Wahrzeichen Barcelonas mit seinen sich in den Himmel schraubenden Riesentürmen, die Sagrada Família. Ein bisschen erschrocken war ich vom Anblick ja schon, da ich dachte, es würde einfach nur renoviert aufgrund der vielen Baukräne. Aber dass dieser Mammuttempel noch nicht mal zur Hälfte fertig gestellt ist, wusste ich nicht. Die Bauarbeiten bis zur Fertigstellung, für mich ein Ding der Unmöglichkeit, werden von Spenden und Eintrittsgeldern finanziert (Foto rechts).

Natürlich ist die Sagrada Família ein Werk Gaudís, er baute vier Jahrzehnte daran, ohne Bauplan, rein aus der Phantasie. Umso schwieriger ist es heute, die Kathedrale fertig zustellen. Das, was aber bisher fertig ist, ist dennoch sehr beeindruckend und detailliert. Besonders die Figuren, hierin ist Gaudí wiederzuerkennen.

Wir machten allerdings den Fehler und kauften zwei "Eintrittskarten", um uns das Innere anzusehen. Doch vom Inneren waren außer ein paar Säulen gar nichts zu sehen, wir standen auf der wohl größten Baustelle Spaniens. Für 13,00 € pro Person! Ärgerlich, aber wir wussten das ja vorher nicht.

Eigentlich kann man über eine 400-stufige Wendeltreppen in die Türme gelangen oder mit einem Lift hinauf fahren. Am Lift stand allerdings halb Barcelona an und da passen mindestens nur drei Leute hinein. Wir suchten die angeblichen Treppen, haben uns darauf eingestellt, zu Fuß die Türme zu erklimmen. Doch wir fanden sie nicht, stattdessen nur ein Schild mit der Beschriftung, dass man hinauf den Lift zu nehmen hat, der noch einmal 2,00 € zusätzlich kostet und hinunter die Treppen gehen muss. Ich fand das alles ganz schön übertrieben und überteuert.

Ein bisschen enttäuscht vom Inneren der Sagrada Familia stiegen wir in die Metro L5 und fuhren davon. An der Station Palau Reial angekommen stiegen wir aus und standen auch schon im Parc del Palau de Pedralbes, eine wunderschöne Parkanlage (Foto links), die mit der Residenz des Königs Alfonso XIII abschließt.

Wir stellten schnell fest, dass es nicht der Park war, in den wir ursprünglich wollten. Laut Straßenkarte liegt die eigentliche Sehenswürdigkeit noch etwas weiter im Norden, so mussten wir die Avinguda de Pedralbes ca. einen Kilometer weit hinauflaufen.

Nach kurzer Zeit erreichten wir dann das Museu-Monestir Pedralbes. Leider hat es nur bis 15:00 Uhr geöffnet, deshalb blieb uns nicht viel Zeit, das Museum genauer anzusehen.

Das Museu-Monestir Pedralbes ist ein Klosterkomplex im gotischen Baustil. Da ich während unserer Reisen immer mehr Sinn für gotische Baukunst entwickelt habe, wollte ich diese Anlage mit ihrem wunderschönen zweistöckigen Kreuzgang mit den Wandmalereien unbedingt ansehen (Foto rechts). In der Mitte liegt eine schöne Gartenanlage, leider sind die Bäume schon zu hoch gewachsen.

Im Inneren besichtigten wir die Küche und den Speisesaal der Nonnen. Ich konnte mir genau vorstellen, wie sie hier damals gelebt haben müssen.

Nach der Besichtigung spazierten wir zurück zur Metro und fuhren zur nächsten Sehenswüdigkeit, dem Parc Güell. An der Metro Lesseps liefen wir schon gleich mal in die falsche Richtung. Irgendwie haben wir wohl das Hinweisschild übersehen, wenn es überhaupt eins gab. Wir liefen die Gassen hinauf, über eine Brücke, weitere enge Gassen durch das obere Gracia-Viertel.

Die Straßen schlengelten sich entlang und bald fragten wir in einem kleinen Shop nach, wie wir am besten nun zum Park Güell gelangen. Der Mann zeigte darüber, da war natürlich ein Park, aber wir fanden den Eingang nicht. Er sagte, wir müssen die Straße "weiter hinauf". Wir verstanden allerdings ein anderes „weiter hinauf“ und nicht diese Gasse gleich gegenüber "weiter hinauf". Stattdessen liefen wir hin und zurück und wieder zurück bis wir erneut vor dem Shop standen und schließlich das richtige „weiter hinauf“ fanden, eine kleine Gasse, von der später ein winziger Trampfelpad in irgendeine Parkanlage führte.

Das war nicht der Park Güell sondern der Parc del Carmel.

,Bald fanden in diesem Park einen Hauptweg, folgten ihm, stiegen zuerst einen kleinen Hügel hinauf und WOW! Wir wurden doch noch belohnt, zwar nicht mit dem Park Güell… noch nicht…, sondern mit einem phantastischen Ausblick über die ganze Stadt bis zum Meer (Foto links).

Wir waren erstmal überwältigt und der Ärger wegen des Verlaufens sofort verloren.

Wir liefen den selben Hauptweg zurück und nahmen an, dass dieser uns in den Park Güell führen würde. Wir lagen gar nicht so schlecht, nur leider trennte die zwei Parks ein hässliches verschlossenens Stahltor. Na klasse! Wir zögerten nicht lange und kletterten einfach den Hang neben dem Tor hoch und auf der anderen Seite wieder runter. Hat keiner gesehen und außerdem lassen wir uns doch von so einem blöden Tor nicht den Weg versperren! Und schwups, wir waren im Park Güell :-) So einfach geht das bei uns...

Ach ist der schön! Wir kamen gleich an einem hübschen Häuschen vorbei, über welches leider nichts im Reiseführer steht. Wir liefen den Weg hinunter und kamen den eigentlichen Attraktionen des Parks näher.

Zuerst einmal aber stärkten wir uns mit einem Sandwich, danach besichtigten wir das Gaudi-Museum im Wohnhaus des genialen Baumeisters (Foto rechts). Für den Eintritt galt unser Kombiticket der Sagrada-Familia und wir sparten uns mal eben 10,00 €. Das Museum ist sehr hübsch, wenn auch klein.

Wir spazierten weiter durch den Park, genossen jede Ecke und schauten überall zweimal hin, weil wir von Gaudi’s Innovation wieder einmal total begeistert waren. Wir durchliefen die auf Säulen getragene riesige Terrasse, auf der sich eine Mauerbank aus Mosaiksteinen dahinschwingt. Wir besichtigten die Drachenfiguren und die Märchenhäuser, Skulpturen und Motive, wie den Drachen Python am Eingang des Parks. Auch vom Park aus genossen wir schöne Weitblicke über die Stadt, wenn auch nicht so spektakulär wie vom Parc del Carmel aus.

Den Rückweg zur Metro wiesen uns verschiedene Hinweisschilder, diese fanden wir dann auch problemlos und fuhren zurück ins Zentrum um uns im tollen Barri Gòtic die nächste Tapasbar zu suchen und den Abend bei Leckrigkeiten ausklingen zu lassen.

3. Tag

Auch am dritten Tag erfreuten wir uns am strahlend blauen Himmel und Sonne satt. Nach dem Frühstück ging's auch gleich los.

Wir fuhren mit der Metro, stiegen aber falsch aus und liefen noch gefühlte drei Kilometer zum Plaça de Espanya. Dort angekommen bewunderten wir das Weltausstellungsgelände von 1929 mit ihren zwei Campanile-Türme.

Wir liefen nach links in die Avinguda de la Reina María Cristina, eine wunderschöne Meile umgeben von kleinen Brunnen. An dessen Ende trumpft der Palau Nacional mit dem Museum für katalanische Kunst auf. Ein gigantisches Bauwerk, welches wir leider nicht von innen besichtigen konnten, da es montags geschlossen hat (Foto rechts)

Der "magische Brunnen", Font Màgica, war leider auch nicht in Betrieb. Dafür bestiegen wir die Treppen des Palau und blickten von oben über einen Teil der Stadt.

Wir nahmen die Avinguda de Marquès de Comilla, liefen zuert am Caixa Forum vorbei, einer Textilfabrik im Jugenstil und passierten schließlich das Poble Expanyol. Das spanische Dorf ist ein Freilichtmuseum über die detailgetreu nachgebildete volkstümliche Architektur Spaniens. Wegen des überteuerten Eintrittspreises von 9,00 € pro Person ließen wir es da liegen, wo es war und gingen weiter.

Am Plaça de Sant Jordi überquerten die Straße und blicken erneut auf einen Teil der Stadt hinunter bevor wir die Avinguda Montanyans abbogen und zurück in Richtung Palau liefen. Keramikverzierte Treppen von kleinen Brunnen umringt führten schließlich wieder auf den Aussichtsplatz vor dem Nationalmuseum, wo wir vorhin schon standen.

Viele kleine Wege schlengelten sich von hier aus durch die mediterranen Gartenanlagen (Foto links) hinauf zur Avinguda de l'Estadi. Dort angekommen ging's zuerst nach rechts zum Olympiastadion von 1929 mit dem benachbarten Sportpalast Palau Sant Jordi und dem Funkturm, der wie eine Nadel in den Himmel sticht.

Wir drehten um und spazierten die Avinguda de l'Estadi in die andere Richtung und kamen an der "Talstation" der Seilbahn an, die auf Barcelonas Hausberg Montjuïc fährt.

Wir kauften uns ein Ticket für die Hochfahrt und als die Gondel schätzungsweise 50 Meter über dem Boden durch den leichten Sturm geschaukelt wurde, fand ich das nicht mehr so witzig. Oben angekommen, wurden wir aber mit einer grandiosen Aussicht auf die Stadt und den riesigen Hafen entschädigt.

Der Montjuïc misst eine Höhe von 173 Metern mit einer im 17. Jahrhundert errichteten Festungsanlage auf dem Gipfel, die heute ein Militärmuseum beinhaltet. Ansonsten kann die Festung von innen nicht besichtigt werden. Wir begnügten uns damit, durch den Garten sowie auf dem Dach spazieren zu gehen und in einer der Bänke Platz zu nehmen, um die Aussicht und die Sonne zu genießen (Foto rechts).

Als Abstieg vom Berg wählten wir einer der vielen kleinen Wege, unter Palmen hindurch, an Wasserläufen, Brunnen und duftenden blühenden Büschen vorbei.

Unser Ziel war der Hafen, da hatten wir uns was vorgenommen. Wir unterhielten uns gut während wir den langen Weg auf uns nahmen und schwups waren wir auch schon unten und standen vor dem Kolumbus-Denkmal. Hinein ging's ins Hafenviertel Barceloneta. Wir freuten uns schon den ganzen Tag auf die Besichtigung der Segelboote und Yachten und kamen hier mal wieder auf unsere Kosten (Foto links).

Wir schlenderten die Rambla de Mar zur Moll d'Espanya und guckten uns ausgiebig um.

Auf der anderen Seite ging es die palmengesäumte Moll de la Barceloneta entlang, bis wir plötzlich auf dem Stand standen. Hihi, ein Sandstrand in der Stadt, sogar mit Palme :-)

Vom Strand aus konnten wir in die engen Gassen des maritimen Viertels blicken und passierten bei einem Spaziergang zahlreiche Tavernen, Bars und Fischrestaurants. Wir ließen uns nieder in einem Café, verspeißten genüsslich Kaffee und Kuchen und sahen dem Geschehen am Strand zu. Herrlich!

Auf dem Rückweg beobachteten wir mit Grinsen im Gesicht ein lustiges Geschehen. Wir fanden es jedenfalls lustig. Auf dem Boden verteilten sich überall Sonnenbrillenverkäufer, die ihre Stücke an den Decken befestigten, damit sie sie nur noch zusammenklappen und wegtragen konnten, ohne die Brillen vorher aufzuräumen. Das taten sie auch, als einer von ihnen plötzlich die Polizei sah, die weiter hinten auf ihren Motorrädern über die Promenade streifte. Als sie immer näher kamen, packten plötzlich ganz hektisch alle "Händler" wie auf Abruf ihre Sachen zusammen, warfen die Decken wie Säcke über ihre Schultern und rannten so schnell sie konnten davon. Die Polizei hinterher. Die "Händler" links und die Polizei rechts an uns vorbei. Wie in Herden rannten sie die Straßen hinauf und waren bald aus dem Blickfeld verschwunden. Wir mussten grinsen und als wir dann noch das Thermometer entdeckten, welches 26°C in der Sonne anzeigte, grinsten wir noch mehr.

Unser Weg führte uns zurück zum 60 Meter hohen Kolumbus-Denkmal von 1888. Eigentlich wollten wir gleich weiter zur Rambla, als wir an der Säule hörten, dass man ja da hoch kann. Und tatsächlich, da oben liefen Leute. Wir überquerten die Straße und standen direkt vor der Säule, fanden aber keinen Eingang. Einmal rundherum gelaufen und schließlich entdeckten wir den unterirdischen Weg. Für 3,00 € pro Person fuhren wir mit dem Fahrstuhl zur Aussichtsplattforum und ja, ich habe mir das nicht eingebildet, es schwankte ganz leicht da oben. Dafür genossen wir eine fantastische Aussicht über die ganze Stadt und den Hafen (Foto rechts).

Wieder festen Boden unter den Füßen schlenderten wir nach Norden die Rambla entlang, eine hübsche Flaniermeile, auf der so ziemlich alle Gesichter der Stadt wiederzufinden sind. Neben den lebenden Statuen gibt es etliche Zeitungs- und Blumengeschäfte, Porträtmaler, Straßenmusiker, Eisdielen, historische Gebäude neben heruntergekommenen Hotels, Jugendstilhäuser neben Fastfoodketten. Alles auf nicht einmal einen Kilometer.

Kurz hinter der Metrostation Liceu entdeckten wir den La Boqueria auf der linken Seite, eine riesige Markthalle, die so gut wie alles anbietet und wo sogar Starköche einkaufen gehen.

Das Obst und Gemüse strahlte uns förmlich an in bunt leuchtenden Farben (Foto links).

Wir genehmigten uns einen leckeren Erdbeer-Kokos-Smootie und schlenderten weiter.

Die Seitengassen aus dem Barri Gòtic Viertel, die zur Rambla führen, kannten wir ja mittlerweile schon ganz gut und bogen in diese wieder ein, um uns eine Tapasbar für das Abendessen zu suchen. Auch heute wurden wir gleich fündig und verspeißten leckere katalanische Tapas-Spezialitäten.

4. Tag

Der letzte Tag unseres Barcelona-Trips sollte dem Ribera-Viertel und vor allem auch dem Shoppen gelten. Da wir die letzten Tag noch nicht fündig geworden sind waren wir heute fest entschlossen, mit mindestens drei Tüten zurück zu kommen.

Los ging's nach einem letzten reichhaltigen Frühstück und einpacken des Koffers.

Die Metro brachte uns zur Station Jaume I und unser Weg führte zuerst noch einmal ins Barri Gòtic um die Catedral zu besichtigten. Die hatten wir bisher nur von außen gesehen, doch das änderte sich jetzt denn heute Vormittag nämlich wurde keine 5,00 € Eintritt zu dem Kreuzgang verlangt, sondern wir durften kostenlos eintreten.

Im Kreuzgang befinden sich kleine Kapellen, eine wunderschöne Gartenanlage, ein gotischer Brunnen und Gänse. Von hier aus konnten wir auch den Kirchenturm sehen (Foto rechts).

Der Grundstein der Catedral wurde bereits im 11. Jahrhundert gelegt, komplett fertig gestellt wurde sie aber erst Ende des 18. Jahrhunderts.

Zurück an der Metro Jaume I setzten wir unseren Fuß in das La Ribera-Viertel. Und schon standen wir im schmalen, teilweise lichtdurchfluteten, Gassenlabyrinth, unter engen Torbögen, neben kleinen und originellen Läden von Modemachern und Kundhandwerkern. Wir schlenderten vorbei an gotischen Palästen, Museen und Galerien, hierunter auch das berühmte Picasso-Museum. Wir blickten in hübsche Innenhöfe, in denen sich Cafés gefinden und hinauf zu den blumenbewachsenen Balkonen an historischen Fassaden (Foto links). Eine ruhige Atmosphäre strahlte uns entgegen, zumindest ruhiger als sonstwo in Barcelona.

Wir gelangten zum schönsten gotischen Kirchenbau der Stadt, der Santa María del Mar in reiner katalanischer Gotik. Nach einem Blick hinein in das leere und dennoch eindrucksvolle Innere ging unser Spaziergang weiter. Wir schlengelten uns durch ein Karree mit hippen Modeläden und kaufen das erste Kleidungsstück :-)

Wir überquerten eine Hauptstraße um uns den prachtvollen, palastähnlichen Bahnhof anzusehen, dem Estació de França. Die Wartehalle besteht aus Marmor, Stahl und Glas, ein beeindruckendes Bauwerk.

Wieder hinein in die Gassen schlenderten wir über den Plaça de la Llana, wo einst der Wollmarkt stattfand, zurück zum Ausgangspunkt Jaume I. Von dort nahmen wir die gleiche Gassen zurück, denn im Stadtplan entdeckten wir einen Triumpfbogen, den wir uns ansehen wollten und über den wir vorher gar nichts gelesen hatten.

So blieben wir in La Ribera bis wir den Passeig de Sant Joan erreichten und den Arc del Triomf entdeckten. Ein sehr hübscher, wenn auch kleiner Torbogen (Foto rechts).

Wir setzten uns in der kleinen Parkanlage erstmal in die Sonne und tankten neue Energnie, denn gleich würden wir zum Shoppen übergehen.

Der Ronda de Sant Pere folgend kamen wir zum Plaça de Catalunya und schlenderten den Passeig de Gracia hinauf. Ein Geschäft nach dem nächtsen zogen unsere Aufmerksamkeit an. Wir verschwanden in einigen von ihnen und kamen mit vollen Tüten wieder heraus :-) Das hat sich doch gelohnt. Die spanische Mode reizt mich schon seit meinem Besuch in Madrid. Außerdem macht das Shoppen in Spanien, wie schon in Madrid, viel mehr Spaß!

Wieder zurück am Plaça de Catalunya fielen wir erschöpft in zwei Stühle eines Straßencafés, aßen Eiswaffeln und genossen die letzten Stunden unter spanischer Sonne. Es ist mittlerweile Nachmittag geworden und wir freuten uns, dass wir diese vier Tage so gut nutzen und so viele schöne Eindrücke gewinnen konnten. Vor allem auch, dass wir die ganze Zeit über strahlenden Sonnenschein und Temperaturen um die 22°C bis 26°C genießen durften. Wir haben zwar nicht alles von der Stadt gesehen, aber das ist gleichzeitig der Auftakt, noch einmal wiederzukommen.

Schließlich mussten wir zurück ins Hotel unsere Koffer abholen. Die Metro sowie die Linie R10 der renfe brachten uns zum Flughafen und pünktlich 23:00 Uhr kamen wir zu Hause in München an.

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