Wanderungen im Naturpark Altmühltal
(Südliche Frankenalb)

20. April 2008

Als Alternative zu Bergwanderungen, wo noch sehr viel Schnee lag, wir aber den Frühling genießen wollten, fanden wir auf einer Landkarte für Süddeutschland den Naturpark Altmühltal und stellten fest, dass wir dorthin genauso lange fahren würden wie nach Süden in die Berge. Daher beschlossen wir, doch einmal Richtung Norden zu fahren und uns den Naturpark näher anzusehen.

Zuerst besuchten wir die mittelalterliche Stadt Beilngries und parkten das Auto in der Innenstadt gegenüber der Stadtpfarrkirche St. Walburga. Sie beigeisterte uns durch die bunten Dachziegel, denn sie sind dessen Charakteristikum.

Wir schlenderten entlang der Stadtmauer und durch enge Gassen und Straßen wieder zurück zum Auto. Groß ist Beilngries ja nicht, deshalb fuhren wir auch nach 1 1/2 Stunden weiter und wollten das nahe gelegene Schloss Hirschberg besichtigen. Dort angekommen, mussten wir aber feststellen, dass eine Besichtigung ohne Führung nicht möglich ist und die Türen geschlossen blieben. So ganz alleine in den Hof trauten wir uns nicht, wollten schließlich nicht unangenehm auffallen und fuhren nach einem Picknick mit herrlicher Aussicht über Beilngries zurück in den Ort.

Zu Hause hatte ich bereits verschiedene Lehrpfade herausgesucht. Einer davon befindet sich gleich am Ortsrand auf dem Arzberg. Es ist ein 3,5 Kilometer langer Waldlehrpfad, den wir auch schnell fanden. Wir wanderten los und wenig später standen wir im Wald und genossen eine herrliche Waldstimmung. Das Thema dieses Lehrpfades ist die naturnahe Waldwirtschaft, die Standortlehre, das Rohstoff Holz, Trockenrasen und Ökologie. Es stehen auf dem Weg verteilt insgesamt 35 Holzschilder, die darüber informieren, hauptsächlich aber über die verschiedenen Bäume und Tiere im Wald. Es war richtig schön hier und so langsam fing alles an zu blühen, die Bäume wurden grün und auf einer großen weiten Wiese ließen wir uns für ein Picknick nieder. Die Sonne schien auf uns herunter und wir waren fast ganz alleine hier.

Nach drei Stunden erreichten wir wieder das Auto und fuhren weiter nach Greding. Hier fand heute eine größere Veranstaltung statt und wir hatten Glück, noch einen Parkplatz zu ergattern. In der Stadt selbst war niemand unterwegs, da sich scheinbar alle Einwohner auf der Veranstaltung versammelten. Wir bummelten ein wenig durch den hübschen und ebenfalls mittelalterlichen Ortskern und fanden es ein bisschen schade, dass wir nicht noch einen zweiten solchen Lehrpfad finden konnten.

Nach diesem Stadtbummel traten wir die Heimfahrt an und wussten genau, dass wir noch einmal wieder kommen.

4. Mai 2008

Da es uns beim ersten Besuch im Naturpark Altmühltal so gut gefallen hat, beschlossen wir zwei Wochen später noch einmal hinzufahren. Diesmal in ein anderes Gebiet um noch mehr zu entdecken.

Zu Hause hatte ich diesmal längere Wandertouren herausgesucht. Wir entschieden uns schließlich für den Schmetterlingsweg in Kipfenberg mit einer Länge von 11 Kilometern. Wir packten also wieder Leckereien für ein Picknick ein und fanden in Kipfenberg schnell einen Parkplatz. Nur leider dauerte die Suche nach dem richtigen Weg etwas länger. Die Wanderwege sind zwar nummeriert und auch sehr gut über die gesamten Strecke gekennzeichnet, aber im Ort selbst mussten wir erstmal länger nach unserer Nummer suchen.

Wir fanden einen Wegweiser mit der Aufschrift Michelsberg, über den die Wanderung lief. Wir nahmen den Nordaufstieg und wieder standen wir im Wald und genossen die herrliche Ruhe. Nur gelegentlich kamen uns andere Wanderer entgegen und die Bäume waren nun schon richtig grün.

Irgendwann erreichten wir eine größere Tafel mit der Information, dass es hier eine Ausgrabungsstätte frühgeschichtlicher Siedlungen geben soll, aber wir sahen nirgendwo etwas.

Weiter ging der Weg, immer tiefer in den Wald hinein und dann nach rechts den Berg hinunter. Geradeaus hätten wir zum Schloss Arnsberg gehen können, wollten aber vielmehr bei der Natur bleiben und außerdem folgten wir lieber unserer Nummer, um uns nicht zu verlaufen.

Es ging entlang bunter Blumenwiesen und Waldrändern. Hier standen ebenfalls Informationstafeln über die verschiedenen Schmetterlingsarten am Waldrand.

Wir kamen in Arnsberg heraus, liefen ein Stück durch den Ort, überquerten die Altmühl um auf der anderen Seite dem Wanderweg weiter zu folgen. Vom Ort aus konnten wir auch das Schloss Arnsberg in voller Größe betrachten.

Die mit gelben Blumen übersäten Wiesen sahen herrlich aus und überall am Weg blühten die Obstbäumen, wir wanderten hinein in den Wald und plötzlich hörten wir ihn laut und deutlich, den Kuckuck! Es ist Frühling :-)

Hoch über dem Ort Böhming machten wir schließlich unser Picknick und verspeisten fast alles, was wir dabei hatten, während wir verschiedene Schmetterlinge beobachten konnten und uns gleichzeitig beobachtet fühlten von einem größeren Greifvogel, der über dem Tal seine Runden drehte.

Auf unserem weiteren Weg an Wachholderhängen vorbei sahen wir neben dem Apollofalter noch ein ganz seltenes Tier in Deutschland, zumindest bekommt man es ganz selten zu Gesicht, eine Blindschleiche, die im Weg lag und wahrscheinlich gerade ihr Fressen verdaute, so dick wie sie war.

Der restliche Weg zurück nach Kipfenberg war aussichtsreich über die Wiesen, Felder und die Altmühl. Im Ort angekommen, gönnten wir uns ein leckeres Eis, spazierten ein wenig durch die Gassen und wanderten anschließend noch hinauf auf den römischen Wachturm, der aber bewohnt wird und daher nicht besichtigt werden kann. Hier oben liegt außerdem der geografische Mittelpunkt Bayerns.

Nachdem wir mittlerweile schon einige Stunden unterwegs waren und mindestens 15 Kilometer zurück gelegt hatten, ging es zurück zum Auto und wieder nach Hause. Wir freuten uns über diesen erlebnisreichen und naturverbundenen Tag mit viel Sonnenschein und können diese Ausflüge und Wanderungen sehr empfehlen.

14. August 2011

Über drei Jahre später fuhren wir wieder einmal ins Altmühltal und zwar diesmal nach Eichstätt. Wir parkten das Auto vor der Altstadt und liefen los. Gleich fanden wir die Touristeninformation und neben ihr eine Tafel mit dem Stadtplan. Hier ist Eichstätt ein echtes Vorbild, denn der Stadtplan ist mit Nummern versehen, die der Besucher an acht Sehenswürdigkeit wiederfindet. Dazu gibt's zu jeder Nummer eine Telefonnummer, die man kostengünstig erreicht und über das Handy zu der jeweiligen Sehenswürdigkeit ein paar Informationen erhählt.

Wir liefen die Römerstraße entlang und an der Sommerresidenz vorbei bis zum Residenzplatz mit ihrer Mariensäule und standen inmitten der schönen Altstadt. Der Eichstätter Dom ist natürlich nicht zu übersehen und diesen besichtigten wir etwas genauer. Danach drehten wir ein paar Runden durch die Gassen und Straßen, überquerten die Altmühl und spazierten an dessen Ufer zurück in die Altstadt. Auf dem Weg zum Auto bogen wir ab in Hofgarten der Sommerresidenz ab und spazierten dort ein wenig durch den Barockgarten.

Anschließend fuhren wir weiter nach Kipfenberg, wo heute das Limesfest stattfand. Wir fanden schnell einen Parkplatz und folgten dem Menschenandrang. Das historische Fest hat bereits begonnen und wir gesellten uns dazu. Der Ort macht mit dem Fest und seinen historischen Darbietungen mit Rittern, König und Königin, Marktfrauen und Knechten alljährlich auf seine geografische Lage am römischen Limes aufmerksam.

Wir blieben nicht bis zum Schluss, sondern fanden einen Wanderweg in den Wald hinein, der mit "Limesweg" gekennzeichnet ist und zur gleichnamigen Burg hinaufführt. Wir spazierten den Weg entlang und fanden bald ein Hinweisschild mit der Aufschrift "Limesbuche", die älteste und höchste Buche in der gesamten Region. Der Limes war die römische Reichsgrenze, bestand bis zum Ende der römischen Herrschaft und war 500 Kilometer lang. Nach gefühlten 10 Kilometern durch Wald und entlang einer abgeschiedenen Straße erreichten wir auch nach mehreren Hinweisschildern die Buche. Sie ist nichts besonderes, aber ein schönes Wanderziel.

Zurück blieb uns nur der gleiche Weg und am späten Nachmittag erreichten wir wieder das Auto.